Diese Zahlen weichen deutlich von den Annahmen der Organisatoren ab, die ursprünglich von bis zu 300.000 Menschen sprachen. Später revidierten die Organisatoren ihre Schätzungen und sprachen von etwa 200.000.
Die von der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) organisierte Demonstration unter dem Motto "Protest der freien Polen" begann um 16 Uhr. Ursprünglich versammelten sich alle Teilnehmer auf der Wiejska-Straße vor dem Parlament. Während der Versammlung sprach unter anderem der Vorsitzende der Recht und Gerechtigkeit, Jarosław Kaczyński. Der Protest zog dann vor das Büro des Ministerpräsidenten.
Proteste gegen Verhaftung und Umbau der Medien
Der Protest sollte sich ursprünglich gegen die Umgestaltung der öffentlich-rechtlichen Medien richten. Die Regierung von Tusk hatte vor einigen Wochen mit dem Umbau des Fernsehsenders TVP, des polnischen Radios sowie der Nachrichtenagentur PAP begonnen, die die PiS in ihrer achtjährigen Regierungszeit unter ihre Kontrolle gebracht hatte. Allerdings hat der Konflikt um die Verhaftung von zwei rechtskräftig verurteilten PiS-Politikern den Fokus der Veranstaltung verschoben.
Ex-Innenminister Mariusz Kamiński und sein früherer Staatssekretär Maciej Wąsik waren am Dienstag verhaftet und ins Gefängnis gebracht worden, nachdem sie zunächst Schutz im Präsidentenpalast gesucht hatten. Die PiS bezeichnet die beiden als „politische Gefangene“. Präsident Duda kündigte kurz vor Beginn der Demonstration an, dass er Kamiński und Wąsik ein zweites Mal begnadigen werde.
„300 Tausend Menschen im Winter! So etwas hat es noch nie gegeben. Wir werden Polen zurückgewinnen”, schrieb der ehemalige Bildungsminister Przemysław Czarnek. Jarosław Kaczyński selbst erwähnte in seiner Rede, dass „es zwar 300.000 Menschen sind, aber wenn es hier Sommer wäre, wären es zwei oder drei Mal so viele.”
Quellen: PAP/Onet/dpa/jc