Während einer Debatte über die NATO und die Zukunft der Abschreckung und Verteidigung an der Ostfront Europas stellte Andrzej Duda mehrere Möglichkeiten zur Verbesserung der militärischen Fähigkeiten der NATO vor, berichtete die Nachrichtenseite des Polnischen Rundfunks. „Die NATO sollte das System der Raketenabwehr ausbauen und integrieren", um ihren Luftraum zu schützen, sagte der polnische Präsident. Wie er hinzufügte, würden „russische Raketen heute eine Bedrohung nicht nur für die Ukraine darstellen" und dass Polen „diese Art von Bedrohung direkt erfahren hat". Dabei bezog er sich auf Vorfälle, in denen Moskaus Raketen den polnischen Luftraum verletzten. Duda zufolge sollte die NATO außerdem ein Treibstoff-Logistiknetz schaffen. Dieses Netzwerk sollte die wichtigsten Militärbasen des Bündnisses in Mitteleuropa miteinander verbinden, um die Ostflanke zu verstärken.
Im weiteren Verlauf des Tages sprach der polnische Präsident in Davos mit seiner Schweizer Amtskollegin Viola Amherd sowie mit den Staats- und Regierungschefs von Moldawien und Singapur. Duda verlieh außerdem dem estnischen Botschafter bei der NATO, Jüri Luik, und dem slowakischen Gesandten bei der Allianz, Peter Bator, die polnische Staatsauszeichnung.
Polens Staatsführer erklärte am Donnerstag in Davos, dass die seit vielen Monaten andauernde russische Aggression gegen die Ukraine zeige, dass Russland das Potenzial habe, sein militärisches Arsenal so weit auszubauen, dass es eine Bedrohung für die NATO darstellt, insbesondere für die Länder an der Ostflanke der Allianz. Seiner Einschätzung nach sollte die NATO „deutlich ihre Stärke demonstrieren", und potenzielle Angreifer „dürfen keinen Zweifel daran haben, dass ein Angriff auf NATO-Länder keine Aussicht auf Erfolg hat". Er rief dringend dazu auf, die ständige und starke Präsenz des Bündnisses in den Ländern der Ostflanke der NATO beizubehalten.
Präsident Andrzej Duda und Außenminister Radosław Sikorski repräsentierten Polen beim bis Freitag andauernden 24. Weltwirtschaftsforum in Davos. Wie beide betonten, könne die Ukraine trotz des Regierungswechsels in Warschau weiterhin auf die Unterstützung Polens zählen. Der polnische Präsident betonte gleichzeitig, dass Russland im Falle eines Sieges in der Ukraine andere Länder angreifen werde. Deshalb müsse der Westen Kiew helfen, den Krieg zu gewinnen, berichtete polskieradio24.pl.
Quellen: IAR, polskieradio24.pl/ps