Deutsche Redaktion

Tusk und Sikorski wollen Weimarer Dreieck beleben

12.02.2024 10:22
Premierminister Donald Tusk ist zu Besuch in zwei europäischen Hauptstädten: Paris und Berlin. Am Vormittag wird Tusk Gespräche mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron führen, am Nachmittag mit Bundeskanzler Olaf Scholz. 
Donald Tusk rozpoczyna wizytę we Francji i w Niemczech
Donald Tusk rozpoczyna wizytę we Francji i w NiemczechPAP/Leszek Szymański

Zu den geplanten Gesprächsthemen gehören die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich, die weitere Unterstützung für die Ukraine sowie die Wiederbelebung des Weimarer Dreiecks, eines Formats für die Zusammenarbeit zwischen Polen, Deutschland und Frankreich.

Wie Tusk am Sonntag betonte, benötigt Europa eine gemeinsame Verteidigungspolitik. „Wir müssen die Politiker und Gesellschaften Europas für eine gemeinsame, intensive Verteidigungspolitik begeistern, die als gemeinsame Investition verstanden wird“, sagte der Regierungschef und fügte hinzu: „Die Europäische Union darf nicht nur ein wirtschaftlicher und zivilisatorischer Riese sein, sondern auch in Verteidigungsfragen eine entscheidende Rolle spielen, denn die Welt hat sich verändert.“

Während seines Besuchs in Berlin und Paris wird Tusk voraussichtlich auch über die Agrarpolitik und die laufenden Bauernproteste sprechen.

Parallel zu den Gesprächen des Premierministers wird in Paris ein Treffen der Außenminister Polens, Deutschlands und Frankreichs stattfinden. Außenminister Radosław Sikorski war bereits im Januar in Berlin, wo er Gespräche mit seiner Amtskollegin Annalena Baerbock führte. Die Diplomaten sprachen unter anderem über regionale Sicherheit, europäische Politik und die deutsch-polnische Geschichte. Wie Sikorski betonte, sei dies ein Schritt zur Wiederherstellung der gegenseitigen Beziehungen. „Als Mitglieder derselben europäischen Familie und Verbündete im Nordatlantischen Bündnis sind wir zu einer konstruktiven Zusammenarbeit verpflichtet“, so der Minister.

„Wir werden nach Bereichen suchen, in denen wir gemeinsam etwas tun können (...). Das bedeutet nicht, dass wir in allem übereinstimmen werden; es gibt immer einige Interessensunterschiede zwischen Nachbarn. Es gibt Bereiche, in denen die Suche nach einem gemeinsamen Nenner mehr Anstrengungen erfordert“, sagte Sikorski.


Quelle: PR24/jc