Viele Polen sind genervt vom kommerziellen Charakter des Valentinstags. Das sagte der Gesellschafts-Psychologe Konrad Maj dem polnischen Rundfunk: "Auch Paare finden den Valentinstag immer anstrengender, weil alle um sie herum in so einer Zuckersprache sprechen. An diesem Tag sollten sich dann alle mit Rosen überhäufen. Aber eine Beziehung sollte nicht darauf beruhen, dass man sich einmal im Jahr daran erinnert."
Der Psychologe weist jedoch darauf hin, dass dieser Tag, wenn man die kommerzielle Ebene weglässt, auch ein positive Wirkung haben könne: „Der Tag kann ein Impuls sein, um unsere Beziehungen mit den Nächsten zu durchdenken. Wir müssen das Fest nicht nur als ein kommerzielles Ereignis betrachten”.
Für alle, die heute keinen menschlichen Valentin haben, haben Studenten der höheren Handelsschule in Bydgoszcz die Aktion gestartet "Ich liebe diese Stadt". Sie bietet die Möglichkeit, einer Stadt eine virtuelle Liebeserklärung zu machen, erklärt Mitorganisatorin Danka Kubiś: "Das ist eine konkrete Alternative zu dem kommerziellen Valentinstag. Für die Liebeserklärung an eine Stadt reicht auch eine einfache Unterschrift, denn die Aktion hat rein symbolischen Charakter."
Der Valentinstag wird in Polen seit Anfang der 90er Jahre gefeiert. Beliebteste Geschenke für die oder den Angebeteten sind Karten oder ganz klassisch Blumen.
IAR/jc