Deutsche Redaktion

Breite Unterstützung der Bauernproteste

06.03.2024 12:15
Warschau erlebt ein Wiederaufleben der Bauernproteste. Gemeinsam mit weiteren Berufsgruppen fordern sie Gespräche mit der Regierung über den Green Deal der EU.
Bauernproteste vor dem Sitz des Premierministers in Warschau. fot. PAP Paweł Supernak
Bauernproteste vor dem Sitz des Premierministers in Warschau. fot. PAP Paweł Supernakfot. PAP/Paweł Supernak

Landwirtinnen und Landwirte haben ihre Proteste in Warschau wieder aufgenommen, diesmal unterstützt von vielen weiteren Berufsgruppen. Sie unterstreichen damit die wachsende Forderung nach Gesprächen über die Green-Deal-Politik der EU und die Wiedereinführung von Quoten für Lebensmittelimporte aus der Ukraine. Die für heute von der "Solidarität" einzelner Landwirte organisierte Kundgebung soll die Aufmerksamkeit erneut auf kritische Agrarthemen lenken.

Wie der Vorsitzende des Bauernverbands, Tomasz Obszański, betonte, seien auch zahlreiche Arbeiter, Bergleute, Jäger und Förster unter den Protestierenden. Wichtig sei jedoch auch die Unterstützung durch Verbraucherinnen und Verbraucher. Zu den Protestaktionen zählten unter anderem Sperrungen der Zufahrten nach Warschau durch Traktoren sowie Demonstrationen auf lokalen Straßen. Auch die Grenzübergänge zur Ukraine seien betroffen, kündigen die Organisatoren an.

Auch wenn überwiegend rechts orientierte Menschen erwartet würden, seien die Forderungen unpolitisch, erklärte der Leiter der Gruppe "Betrogenes Dorf“, Roman Kondrów. Der Schwerpunkt liege auf einem substanziellen Dialog, insbesondere mit Premierminister Donald Tusk, betonte er. Nur der Premierminister könne dafür sorgen, die Dinge in Ordnung zu bringen.

Der Protest hat um 11 Uhr vor dem Büro des Premierministers begonnen und sich dann in Richtung Sejm in der Wiejska-Straße bewegt. Der Warschauer Bürgermeister Rafał Trzaskowski betonte die Bedeutung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und rief dazu auf, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.

PAP, IAR/js