Im Vorfeld des auf den 12. März fallenden 25. Jahrestags des polnischen NATO-Beitritts ziehen Experten und Politiker bereits Bilanz. Die Anfänge Polens in den verbündeten Strukturen waren nicht einfach, sagte General Wojciechowski zum 25. Jahrestag NATO-Mitgliedschaft gegenüber Medien. Viele Länder hätten Polen mit Misstrauen betrachtet. „Nicht alle Verbündeten waren vertrauensvoll", betonte der Offizier. Seiner Meinung nach hat sich die polnische Armee in den 25 Jahren ihrer Anwesenheit in der NATO ständig fortentwickelt. Zum Zeitpunkt des NATO-Beitritts war Wojciechowski ein Major. 1999 wurde er in eine Einheit versetzt, die mit dem britischen Krisenreaktions-Korps zusammenarbeitete. Die polnischen Soldaten hätten sich mehrere Jahre lang darauf vorbereitet, nach den NATO-Standards zertifiziert zu werden und Prüfungen abzulegen, fuhr er fort.
Premierminister: Europas Nachkriegszeit der „glückseligen Ruhe" ist vorbei
Premierminister Tusk erklärte beim Kongress der Europäischen Volkspartei in Bukarest indes, die Ära der „glückseligen Ruhe" in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg sei vorbei. Wie er betonte, handle es sich bei der derzeitigen Situation um eine Vorkriegsepoche. Europa müsse erkennen, dass es seine Grenzen, sein Territorium, seine Grundsätze, seine Bürger und seine künftigen Generationen verteidigen muss. Es sei eine einfache Entscheidung, entweder für diese Werte zu kämpfen oder eine Niederlage hinzunehmen, so Tusk.
Auch Polens Außenminister Radosław Sikorski erklärte in einer Rede zur Zukunft der europäischen Verteidigung an der Warschauer Universität, die Welt sei heute gefährlicher als noch vor 25 Jahren. „Wenn Russland unter Putin zu einer existenziellen Bedrohung für uns geworden ist, müssen wir unser Handeln entsprechend anpassen", fügte er hinzu. Zudem sprach sich Sikorski für eine „strategische Harmonie" zwischen der Europäischen Union, der NATO und den Vereinigten Staaten aus. Diese sei wichtiger als eine „strategische Autonomie" Europas.
Polen ist der NATO am 12. März 1999 beigetreten. Zum gleichen Zeitpunkt sind auch Ungarn und die Tschechen aufgenommen worden. Alle drei ehemaligen Ostblockstaaten waren im Juli 1997 eingeladen worden, dem Bündnis beizutreten.
Inzwischen zählt die NATO 32 Mitglieder. Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine erklärten Schweden und Finnland sich bereit, der NATO beizutreten. Schweden war das letzte Land, das als Verbündeter aufgenommen wurde. Am kommenden Montag wird im Hauptquartier des Bündnisses in Brüssel eine Zeremonie stattfinden, bei der die schwedische Flagge zusammen mit den anderen Mitgliedern des Bündnisses gehisst wird.
PAP/IAR/ps