„Die vorgeschlagenen Änderungen wurden auf dem Kongress des Auswärtigen Dienstes vorgestellt und nach ihrer Genehmigung durch den polnischen Premierminister wurden praktische Berufungsverfahren eingeleitet", hieß es in einer Pressemitteilung des Außenministeriums.
„Die Regierung, die die verfassungsmäßige Verantwortung für die Außenpolitik trägt, ist der Ansicht, dass die notwendige Neubesetzung der Positionen der polnischen Vertreter im Ausland einer besseren und professionellen Umsetzung der schwierigen Herausforderungen dient, vor denen die polnische Außenpolitik heute steht", hieß es weiter.
Das Außenministerium hoffe auf eine abgestimmte Zusammenarbeit zwischen den wichtigsten Behörden des Landes in dieser Frage. Botschafter werden vom Präsidenten auf Vorschlag des Außenministers und mit Zustimmung des Premierministers ernannt und abberufen.
„Das ist fast schon ein Routineverfahren. Ich erinnere daran, dass es die vorherige Regierung war, die sagte, dass die Botschafter mehr die Regierung als den Staat repräsentieren", begründete Außenminister Radoslaw Sikorski am Mittwoch in einem Interview mit dem privaten Radiosender RMF24 seine Entscheidung. „Wahlen haben Konsequenzen", ergänzte er.
Präsident: Ohne Unterschrift des Präsidenten geht es nicht
„Kein polnischer Botschafter kann ohne die Unterschrift des Präsidenten ernannt oder abberufen werden", sagte Andrzej Duda während seines Besuchs in den USA gegenüber Reportern zu der Angelegenheit. Wie er betonte, sei die Entscheidung des Präsidenten der Republik Polen hierzu „von grundlegender Bedeutung".
Am Dienstag erklärte Premierminister Donald Tusk, er wolle gemeinsam mit Außenminister Radosław Sikorski den Präsidenten um die Zustimmung zu Änderungen in den meisten Botschaften bitten. „So oder so stehen wir vor sehr großen Veränderungen in den Botschaften", sagte er gegenüber Medien, ohne konkrete Namen zu nennen.
Der Kabinettschef des Präsidenten, Marcin Mastalerek, sagte am Montag, dass ein Wechsel des Botschafters in Washington derzeit nicht zur Debatte stehe und dass Andrzej Duda einem solchen Wechsel nicht zustimmen werde.
Laut dem Nachrichtenportal des öffentlichen Fernsehsenders TVP Info enthält die Liste der abzuberufenden Botschafter keine ehemaligen engen Vertrauten von Andrzej Duda.
tvn24.pl/PAP/adn