Einem Forscherteam unter der Leitung von Professor Jacek Jemielity an der Universität Warschau ist ein signifikanter Fortschritt in der Entwicklung der mRNA-Technologie gelungen. Ihre Erkenntnisse sind in der renommierten Fachzeitschrift "Journal of the American Chemical Society" veröffentlicht und auf deren Titelseite hervorgehoben worden.
Professor Jemielity, tätig am Zentrum für Neue Technologien der Universität, erklärte in einem Interview mit der Informationsagentur des Polnischen Rundfunks (IAR), dass das Team eine spezifische Modifikation der mRNA entdeckt hat. Diese Modifikation führt dazu, dass aus der gleichen Menge an mRNA mehr Protein produziert wird, ein Prozess, der für die Funktionen unseres Körpers von zentraler Bedeutung ist. „Diese modifizierte mRNA wird unter bestimmten Bedingungen priorisiert zur Proteinproduktion genutzt, was eine deutliche Steigerung der Proteinsynthese ermöglicht. Dies öffnet neue Horizonte für Therapien, die auf dieser Technologie basieren“, führte Jemielity aus.
Wie der Wissenschaftler betonte, habe die Entdeckung das Potenzial, die Nutzung von mRNA-Technologie bei der Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten, einschließlich Krebs, metabolischer Störungen, seltener Krankheiten und anderer genetischer Beschwerden, zu erleichtern. „Die Grundidee hinter der Nutzung der mRNA-Technologie in der Medizin ist nicht neu und besteht bereits seit Jahrzehnten. Doch bislang mangelte es an effektiven Therapeutika, insbesondere im Bereich der Krebsbehandlung. Daher ist es wichtig, die mRNA-Technologie zu verbessern. Was wir vorgeschlagen haben, ist eine solche Lösung, die den Weg für wirksamere Behandlungsmöglichkeiten ebnen könnte“, erklärte der Wissenschaftler.
Seit über drei Jahrzehnten wird die mRNA-Technologie erforscht, doch ihren weltweiten Durchbruch erlebte sie erst mit der Entwicklung und dem massenhaften Einsatz der ersten beiden effektiven Covid-19-Impfstoffe. Diese basierten auf der mRNA-Technologie, obwohl sie zuvor nie als allgemein zugelassenes Pharmazeutikum verwendet wurde.
IAR/adn