Deutsche Redaktion

Außenminister über russische Rakete: “Wir werden Erklärungen fordern, aber wahrscheinlich Demagogie erhalten”

25.03.2024 10:36
„Wir werden natürlich unser Beileid und Mitgefühl für die Familien der Opfer ausdrücken, aber gleichzeitig vorschlagen, dass Russland statt Terror in der Ukraine zu säen, sich mit dem Terror in seinem eigenen Land beschäftigen sollte“, betonte Polens Außenminister Radosław Sikorski.
Rosyjska rakieta nad Polską. Dlaczego jej nie zestrzelono?
Rosyjska rakieta nad Polską. Dlaczego jej nie zestrzelono?vblinov/ Shutterstock

„Wir werden uns in der Kanzlei des Premierministers beraten. Ich werde mich auch mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg austauschen“, so Polens Außenminister Radosław Sikorski. Wie Sikorski am Montagmorgen erinnerte, handle es sich um einen weiteren Vorfall, bei dem der polnische Luftraum verletzt wird. „Das ist absolut inakzeptabel. Wir werden Erklärungen fordern, aber wahrscheinlich nur Demagogie erhalten“, sagte Sikorski.

Auf die Frage, ob für Montag geplant sei, den russischen Botschafter zum Außenministerium einzubestellen, antwortete Sikorski: „Wir werden natürlich unser Beileid und Mitgefühl für die Familien der Opfer ausdrücken, aber gleichzeitig vorschlagen, dass Russland statt Terror in der Ukraine zu säen, sich mit dem Terror in seinem eigenen Land beschäftigen sollte“. Damit bezog er sich auf einen terroristischen Angriff auf die Crocus City Hall Konzerthalle in Krasnogorsk bei Moskau am Freitag.

Das operative Kommando der Streitkräfte hatte am Sonntagmorgen auf der Plattform X mitgeteilt, dass um 4:23 Uhr ein von der russischen Fernluftfahrt in der Nacht abgefeuerter Marschflugkörper in den polnischen Luftraum über der Ortschaft Oserdów (Woiwodschaft Lublin) eingedrungen ist und sich 39 Sekunden lang dort aufhielt. Dies habe im Zusammenhang mit einem russischen Angriff in der Nacht auf die Region Lwiw in der Ukraine gestanden. „Das Objekt wurde während seines gesamten Fluges von militärischen Radarsystemen beobachtet“, hieß es in der Mitteilung des militärischen Kommandos.

Als Reaktion auf diese Informationen kündigte der Sprecher des Außenministeriums, Paweł Wroński, an, dass Polen von der Russischen Föderation Erklärungen für diese erneute Verletzung des nationalen Luftraums verlangen wird. Der russische Botschafter in Polen soll ins Außenministerium einbestellt werden.

PAP/adn