Die Regionalwahlen seien für die Regierungskoalition ein Erfolg gewesen, erklärte Innenminister Marcin Kierwiński im Gespräch mit dem Fernsehsender TVN24. Wie Kierwiński betonte, habe sich die Koalition aus Bürgerkoalition (KO), Drittem Weg und den Linken mit insgesamt 52 Prozent der Stimmen die Mehrheit gesichert. Er persönlich habe allerdings auf noch mehr gezählt. "Obwohl das Ergebnis der Bürgerkoalition besser ist als bei den Parlamentswahlen vom 15. Oktober, gibt es immer einen sportlichen Ärger. Wir wollten die Kommunalwahlen gewinnen. Wir werden auf jeden Fall daraus lernen und bereits heute den Wahlkampf vor den Europawahlen beginnen", sagte er.
Einer der Gründe dafür, dass es nicht gelungen ist, die PiS zu überholen, sei eine schwächere Mobilisierung der jungen Wähler, als bei den Parlamentswahlen. Daher sei es im Vorfeld der Europawahlen wichtig, sowohl städtische Wähler stärker zu mobilisieren als auch die ländliche Bevölkerung für sich zu gewinnen, wo die KO bisher weniger erfolgreich war. Zudem müsse die Regierungskoalition die Umsetzung der Wahlversprechen beschleunigen. Kierwiński kritisierte die Agrarpolitik der PiS und bezeichnete sie als eine der Hauptursachen für die Unzufriedenheit unter den Landwirten. "Es ist entscheidend, dass wir unsere Leistung bei den Europawahlen verbessern, indem wir uns klar von den Fehlern der PiS abgrenzen", sagte er.
Auch bei den Europawahlen, so der Politiker, werden die Parteien der Regierungskoalition separat antreten. Kierwiński äußerte sich zuversichtlich, dass die KO, der Dritte Weg und die Linke jeweils stark genug sind, um einen signifikanten Einfluss zu nehmen. "Die Zusammenarbeit innerhalb der Regierungskoalition und die klare Abgrenzung von der PiS sind entscheidend für unseren Erfolg", fügte er hinzu.
Die Recht und Gerechtigkeit hat mit 33,7 Prozent Unterstützung die meisten Stimmen erhalten. Die Bürgerplattform, unter Leitung von Donald Tusk, erreichte bei den Kommunalwahlen den zweiten Platz mit 31,9 Prozent, gefolgt vom Dritten Weg mit 13,5 Prozent. Die Konföderation und unabhängige Kommunalpolitiker kamen auf 7,5 Prozent, die Linke auf 6,8 Prozent.
IAR/adn