Deutsche Redaktion

Ex-Präsident über EU-Beitritt: „Einer der wichtigsten Momente in Polens Geschichte"

19.04.2024 16:15
„Die Europäische Union ist ein andauerndes Projekt. Wir können nicht einfach einen Schlussstrich ziehen. Die Welt verändert sich, wir verändern uns, die Erwartungen der Menschen ändern sich, die Herausforderungen sind anders", erklärte Alexander Kwaśniewski.
Kwaśniewski praised Ukrainian soldiers for their heroism.
Kwaśniewski praised Ukrainian soldiers for their heroism.East News/Tomasz Jastrzebowski

Der ehemalige polnische Staatspräsident Alexander Kwaśniewski sprach mit der Polnischen Presseagentur PAP anlässlich einer Konferenz zur 20-jährigen Mitgliedschaft Polens in der Europäischen Union. Kwaśniewski war Präsident während der Verhandlungen, des Referendums und der Ratifizierung des Beitritts Polens zur EU.

„Die Entscheidung Polens, der EU beizutreten, war historisch und der Beitritt unseres Landes zur Gemeinschaft am 1. Mai 2024 war einer der schönsten Momente", sagte der ehemalige Präsident. Auf die Frage, welche Hoffnungen Polen und seine führenden Politiker im Jahr 2004 hatten und inwieweit sie sich erfüllt haben, antwortete Kwaśniewski: „Ich erinnere mich an die Hoffnungen, und sie haben sich erfüllt. [...] Ich habe den gesamten Prozess miterlebt - zunächst die Verhandlungen, dann die Kampagne für das Referendum, so dass für mich klar war, dass die Entscheidung, der EU beizutreten, historisch ist. In der gesamten Geschichte Polens (über 1000 Jahre - Anm. der Red.) hat es nur wenige Momente von vergleichbarer Bedeutung gegeben", so der Ex-Präsident.

Wie er betonte, erwarten Polen in der EU trotzdem immer noch Herausforderungen. „Die Europäische Union ist ein andauerndes Projekt. Wir können nicht einfach einen Schlussstrich ziehen und sagen, dass wir etwas erreicht haben und nun nichts mehr zu erreichen ist. Die Welt verändert sich, wir verändern uns, die Erwartungen der Menschen ändern sich, die Herausforderungen sind anders. Die große Stärke der EU ist ihre Fähigkeit, sich an die Erfordernisse der heutigen Welt anzupassen - auch wenn diese Veränderungen für manche zu langsam verlaufen, da sie demokratischen Grundsätzen folgen müssen", erklärte der ehemalige Staatsmann.

PAP/ps