Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf eigene Quellen nicht nur über die geheime Lieferung von Langstreckenwaffen an die Ukraine, sondern auch über deren Einsatz im Kampf. Die ATACMS-Raketen mit einer Reichweite von 300 km sollen zum Angriff auf den russischen Luftwaffenstützpunkt Dschankoj auf der Krim eingesetzt worden sein. Der Angriff am 17. April erfolgte in einer Entfernung von 165 km von der Front. Später sollten die gleichen Waffen im Südosten der Ukraine eingesetzt worden sein.
Die Regierung von Joe Biden hatte monatelang darüber gestritten, ob sie Kiew diese gefährlichen Waffen übergeben sollte. Washington befürchtete nicht nur, die eigenen Bestände zu verringern und dadurch seine Kampfbereitschaft zu schwächen. Es bestanden Zweifel, ob die Ukraine in der Lage sein sollte, Russland tief im eigenen Landesinneren anzugreifen. Letztlich sollten die Amerikaner ihre Zweifel im Dezember und Januar überwunden haben, als Russland von Nordkorea gelieferte Langstreckenraketen benutzt hatte. Das Weiße Haus hatte den Kreml eindeutig davor gewarnt, solche Mittel einzusetzen. Außerdem haben die Russen mit Langstreckenraketen die kritische Infrastruktur der Ukraine angegriffen. Vertreter der USA haben auch hier an Russland appelliert, den Konflikt mit Kiew zu deeskalieren.
Reuters/Wprost/ps