Der Sejm stimmte am Freitag über eine Änderung des Gesetzes über nationale und ethnische Minderheiten und Regionalsprachen ab. Mit der Gesetzesänderung gilt nun auch die schlesische Sprache in Polen als Regionalsprache. Bislang hatte nur das Kaschubische einen solchen Status. 236 Abgeordnete stimmten dafür, 186 waren dagegen und fünf enthielten sich.
Der Gesetzentwurf geht jetzt an den Senat. Nach der Annahme durch das Parlament muss das Gesetz noch von Präsident Andrzej Duda unterzeichnet werden. Insgesamt ist dies der achte parlamentarische Versuch seit 2007, die schlesische Sprache als Regionalsprache oder die Schlesier als ethnische Minderheit anzuerkennen. Bei der Volkszählung 2021 gaben 458.000 Bürger an, die schlesische Sprache zu benutzen.
Als Regionalsprache gilt im Einklang mit der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen eine Sprache, die: im Hoheitsgebiet eines Staates traditionell von seinen Bürgern gesprochen wird, die eine zahlenmäßig kleinere Gruppe bilden als die übrige Bevölkerung dieses Staates; sich von der Amtssprache dieses Staates unterscheidet; und weder Dialekte der Amtssprache des Staates noch Migrantensprachen enthält.
rp/gazetaprawna/ps