SUPER EXPRESS: Die letzten Kämpfer besuchen Monte Cassino
Sechs Veteranen des 2. polnischen Korps werden an den Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag der Schlacht von Monte Cassino teilnehmen, informiert die Tageszeitung Super Express. Sie sind am Donnerstag nach Italien aufgebrochen. Die Reise und die Feierlichkeiten, die auf Wunsch der Veteranen vom Büro für Veteranen und Opfer der Repression organisiert wurden, sind unter anderem in Rom, Piedimonte San Germano, Monte Cassino und San Vittore del Lazio geplant. Die Veteranen werden von einer staatlichen Delegation unter der Leitung des polnischen Präsidenten, von Geistlichen und Veteranen anderer militärischer Formationen begleitet.
Diese Feierlichkeiten haben eine ganz besonderen Charakter, denn es ist der 80. Jahrestag der Schlacht. An dem Jahrestag würden sich die letzten Überlebenden der Schlacht vom Mai 1944 beteiligen, erklärt Lech Parell, Leiter von UdSKiOR. Es handle sich dabei um buchstäblich ein Dutzend Personen; sechs Veteranen würden an dieser, nennen wir es, Pilgerreise teilnehmen. Es seien Personen, die in Monte Cassino gekämpft oder auf andere Weise einen Beitrag geleistet hätten, zum Beispiel durch die Entminung des Schlachtfelds. Unter ihnen würden auch diejenigen sein, die während des Krieges so genannte Junioren gewesen waren, also Kinder, die gerade lernten, Soldat zu werden, fügt Parell hinzu.
Hintergrund: Das Massiv des Monte Cassino mit dem auf dem Hügel gelegenen Benediktinerkloster war während des Zweiten Weltkriegs eine wichtige deutsche Verteidigungsstellung an der so genannten Gustav-Linie, die die Einnahme Roms durch die Alliierten verhindern sollte. Am 18. Mai 1944 wurde es nach mehrmonatigen, blutigen Kämpfen vom 2. polnischen Korps unter dem Kommando von General Anders erobert.
DZIENNIK/GAZETA PRAWNA: Früchte des Hasses
Die Europaabgeordnete und Kandidatin für die Wiederwahl ins Europäische Parlament, Magdalena Adamowicz, hat am Donnerstag in Danzig eine Pressekonferenz einberufen, auf der sie einen offenen Brief an den Vorsitzenden der Partei Recht und Gerechtigkeit, Jaroslaw Kaczynski, im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den slowakischen Premierminister Robert Fico und der Kandidatur von Jacek Kurski bei den Wahlen zum Europäischen Parlament vorstellte, informiert die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna. Die Ehefrau des vor fünf Jahren erstochenen Bürgermeisters von Gdańsk sieht zwischen den oben genannten Ereignissen einen konkreten Zusammenhang.
Und zwar betonte Adamowicz in ihrem Schreiben, dass Jaroslaw Kaczynski das Säen von Hass zwischen den Polen zu einem Monster gemacht habe, um die Macht zu erlangen und zu erhalten, da er glaube, dass er dieses Monster kontrollieren und an der Leine halten könne. Das hasserfüllte Ungeheuer habe sich aber von dieser Leine losgerissen und ein großes Verbrechen begangen. Und nun schicke Kaczyński den Mann, der dieses Ungeheuer des Hasses gezüchtet, ausgebildet und benutzt habe, um Polen gegen Polen auszuspielen als Vertreter Polens in das Europäische Parlament.
Adamowicz wies darauf hin, dass Jacek Kurski, ehemaliger Angeordneter und Chef des öffentlichen Fernsehens in der Amtszeit der PiS-Partei allen Polen die Möglichkeit genommen habe, ein normales Gespräch zu führen, mit ihren Familien am Weihnachtstisch zu sitzen, sich in einem Geschäft oder auf der Straße gegenseitig anzulächeln. Jahrelang habe er das Gift des Hasses eimerweise in jeden Winkel des polnischen Lebens geschüttet. Und nach Ansicht der Europaabgeordneten habe Kurski das auf Befehl von Kaczyński hin getan, so Dziennik/Gazeta Prawna.
DO RZECZY: Wen stört das Kreuz?
Der Stadtpräsident von Warschau, Rafał Trzaskowski, hat eine Verordnung gegen Diskriminierung unterzeichnet. Sie verbietet die Zurschaustellung religiöser Symbole in den Räumen der hauptstädtischen Behörden. Die Wochenzeitschrift Do Rzeczy fragte den ehemaligen Kandidaten der PiS-Partei für den Posten des Stadtpräsidenten, Tobiasz Bocheński, wie er diese Entscheidung bewertet. Das sei ein Zeichen der fanatischen Linkslastigkeit von Trzaskowski. Die Entscheidung gehe über seine juristische Kompetenz hinaus. Außerdem sei es eine Diskriminierung religiöser Menschen unter dem Deckmantel des Kampfes für Gleichheit. Das sei entsetzlich, meint Bocheński.
Ein Kreuz müsse in einem Büro selbstverständlich nicht hängen, aber es könne dort sein. Die Präsenz eines Kreuzes spiegele nicht nur eine religiöse Überzeugung wider, sondern verweise auch auf die polnische Tradition und Kultur, die mit dem Christentum und der Kirche verbunden sei. Die Präsenz des Kreuzes im öffentlichen Raum erschrecke niemanden, mit Ausnahme von Linksradikalen, die eine Minderheit in Polen seien, argumentiert der Politiker.
Dieses Verbot sollte abgeschafft werden, ganz zu schweigen davon, dass der Stadtpräsident kein Recht habe, Beamten vorzuschreiben, wie sie mit Petenten zu sprechen hätten. Die neuesten Empfehlungen enthalten angeblich die Information, dass das subjektive Empfinden einer Person bezüglich ihres Geschlechts berücksichtigt werden sollte. Ein Mann könne also in eine städtische Behörde in Warschau kommen und behaupten, er sei eine Frau, obwohl auf seinem Personalausweis stehe, dass er ein Mann sei. In einem solchen Fall müssen ihn nun der Beamte ansprechen, als sei er eine Frau. Das sei absurd und gegen die polnische Rechtsordnung, sagt der ehemalige Kandidat der PiS-Partei für den Posten des Warschauer Oberbürgermeisters, Tobiasz Bocheński, im Gespäch mit der Wochenzeitschrift Do Rzeczy.
Autor: Jakub Kukla