Gefängnisbehörden verweigern Bjaljazki ein Treffen mit seinem Anwalt, nachdem er in die Isolationszelle verlegt wurde, berichtete die Frau des Aktivisten. „Im Grunde ist es ein Gefängnis im Gefängnis“, sagte Pinchuk der Nachrichtenagentur AP.
Bjaljazki verbüßt seine Strafe in einer Strafkolonie in der Stadt Horki im Osten von Belarus. „Das Gefängnis von Horki hat einen schrecklichen Ruf als Fließband für die Quälerei politischer Gefangener. Die belarussischen Behörden setzen ihre brutale Unterdrückung fort und zeigen, dass sie jeden unter Bedingungen festhalten können, die einer Folter gleichkommen, unabhängig vom Nobelpreis“, so Bjaljazkis Gattin.
Wie die AP berichtete, könnte die Verlegung von Bjaljazki in die Strafzelle Einschränkungen bei Spaziergängen, Mahlzeiten und der Abgabe von Lebensmittelpaketen einhergehen. „Dies bedeutet eine erhebliche Verschärfung der Bedingungen für die Verbüßung der Strafe", erklärte der Vertreter der Menschenrechtsorganisation „Wjasna", Pawel Sapelka. gegenüber AP.
Der 61-jährige Bjaljazki war zwischen 2011 und 2014 in einer Strafkolonie inhaftiert. Im März dieses Jahres wurde er von einem Minsker Gericht zu 10 Jahren Haft in einem Hochsicherheitsgulag verurteilt. In einem politischen Prozess warfen belarussische Behörden den Aktivisten des von Bjaljazki geleiteten Menschenrechtszentrums „Wjasna" zunächst die Steuerhinterziehung vor. Die Anklage wurde später in „Schmuggel" und „Finanzierung von Protesten" geändert.
Bjaljazki gründete 1996 das Zentrum für die Verteidigung der Menschenrechte „Wjasna". Die Organisation wurde 2003 vom Regime von Alexander Lukaschenka verboten, hat aber ihre Aktivitäten nie eingestellt.
PAP, rmf24/ps