Deutsche Redaktion

Polnischer Botschafter in Russland von pro-russischen Propagandisten bedrängt

06.06.2024 09:00
Der Vorfall spiegele die Entwicklung des Umgangs Russlands mit der internationalen diplomatischen Gemeinschaft wider. „Die russische Seite duldet keine andere Darstellung als ihre aggressive und primitive Propaganda“, sagte der polnische Diplomat nach dem Vorfall.
Der Botschafter der Republik Polen, Krzysztof Krajewski, besuchte zusammen mit seiner Gattin und der ihn begleitenden Delegation die 12 km von Jekaterinburg entfernte Gedenksttte fr die Opfer politischer Repressionen.
Der Botschafter der Republik Polen, Krzysztof Krajewski, besuchte zusammen mit seiner Gattin und der ihn begleitenden Delegation die 12 km von Jekaterinburg entfernte Gedenkstätte für die Opfer politischer Repressionen.x.com/PLinRussia

Bei einer angespannten Begegnung in einem Restaurant in Jekaterinburg am Dienstag wurde der polnische Botschafter Krzysztof Krajewski von pro-russischen Agitatoren verbal belästigt. Obwohl er von einem polnischen nach Belarus wegen angeblicher Verfolgung geflohenen Staatsangehörigen bedrängt wurde, blieb Krajewski unbeirrt und erklärte, er lasse sich nicht einschüchtern. Bei dem Vorfall wurde der Botschafter mit provokativen Fragen über „Polen, die in Särgen aus der Ukraine zurückkehren“ und über historische Streitigkeiten konfrontiert. Die Agitatoren haben den ganzen Vorfall mit Kameras gefilmt. Die Situation eskalierte, bis der Botschafter von Mitgliedern des Staatlichen Schutzdienstes SOP sicher hinausbegleitet wurde.

Wie der Botschafter erklärte, spiegele der Vorfall die Entwicklung des Umgangs Russlands mit der internationalen diplomatischen Gemeinschaft wider. Krajewski kritisierte das wiederkehrende Muster der Schikanen die man in Russland organisiert würde, um ihn einzuschüchtern und zu entmutigen. „Die russische Seite duldet keine andere Darstellung als ihre aggressive und primitive Propaganda“, sagte der polnische Diplomat nach dem Vorfall. Krajewski zeigte sich auch erstaunt darüber, wie in Polen strafrechtlich verfolgte Personen das Land ungehindert verlassen und zu Werkzeugen russischer Manipulation werden können. Medienberichten zufolge war der Mann, der den Diplomaten belästigte, ein nach Belarus wegen vermeintlicher Verfolgung geflohener polnischer Staatsbürger. In Polen sei er den Behörden aufgefallen, weil er Kreml-Propaganda verbreitet hatte.

Ziel von Krajewskis Besuch in Jekaterinburg war es, sich mit der polnischen Diaspora vor Ort zu treffen und den Opfern der politischen Unterdrückung in der Sowjetzeit zu gedenken. Trotz des offiziellen Gedenktages für die Opfer der politischen Repression am 30. Oktober stießen seine jetzigen Aktivitäten auf Feindseligkeit.
„Diese Art von Aktionen ist hier in Russland trotz des offiziellen Tages des Gedenkens an die Opfer politischer Repressionen am 30. Oktober diplomatisch gesehen ‚unpopulär‘“, so Krajewski. „Sie provozieren Feindseligkeit von zu fanatischen Aktivisten und Diensten. Infolgedessen gab es Versuche, eine Gelegenheit zu finden, um meinen Besuch zu stören", so Polens Botschafter in Russland.

Polskieradio24/PAP/ps

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