Deutsche Redaktion

Warnschüsse an der Grenze: Verteidigungsminister kritisiert Festnahme von Soldaten

06.06.2024 11:03
"Soldaten, die die Sicherheit des Staates gewährleisten, müssen sicher sein, dass die gesetzlichen Verfahren sie schützen", schrieb der Verteidigungsminister auf der Plattform X und erklärte, dass er stets auf der Seite der Ehre der polnischen Soldaten stehen werde.
Żołnierze Wojska Polskiego są zaangażowani we wsparcie funkcjonariuszy Straży Granicznej w ochronę granicy od 2021 roku
Żołnierze Wojska Polskiego są zaangażowani we wsparcie funkcjonariuszy Straży Granicznej w ochronę granicy od 2021 rokuTwitter/MON

Die Festnahme von Soldaten, die Warnschüsse auf angreifende Migranten abgaben, ist inakzeptabel, erklärte Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz. Der Vizepremier bezog sich dabei auf Berichte des Portals Onet, das über die Festnahme von drei Soldaten informierte.

Vizepremier Kosiniak-Kamysz versicherte, dass das Vorgehen der Militärpolizei gegen die Festgenommenen gründlich aufgeklärt wird. "Soldaten, die die Sicherheit des Staates gewährleisten, müssen sicher sein, dass die gesetzlichen Verfahren sie schützen", schrieb der Verteidigungsminister auf der Plattform X und erklärte, dass er stets auf der Seite der Ehre der polnischen Soldaten stehen werde.

Regierungschef Tusk fordert rechtliche und personelle Konsequenzen

Premierminister Donald Tusk fordert schnelle rechtliche und personelle Konsequenzen im Zusammenhang mit der Festnahme. Tusk teilte mit, dass er einen Bericht vom Verteidigungsminister erhalten habe. "Das Vorgehen der Staatsanwaltschaft und der Militärpolizei gegen unsere Soldaten verursacht berechtigte Besorgnis und Wut in der Bevölkerung. Ich erwarte schnelle organisatorische, rechtliche und personelle Entscheidungen", schrieb der Regierungschef.

Laut Onet hat die Militärpolizei drei Soldaten festgenommen, die Warnschüsse in Richtung der Flüchtlinge abgegeben hatten. Dem Portal zufolge hat die Staatsanwaltschaft zwei der Soldaten wegen Überschreitung ihrer Befugnisse und Gefährdung von Menschenleben angeklagt. Der Vorfall ereignete sich Ende März und Anfang April an der polnisch-belarussischen Grenze bei Dubicze Cerkiewne.

IAR/X/onet.pl/adn


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