Sikorski: Antwort von Belarus auf polnischen Appell den Mörder eines Soldaten auszuliefern „völlig unzureichend"

Polen hat den belarussischen Geschäftsträger in einer Protestnote aufgefordert, den Mörder eines polnischen Soldaten zu identifizieren und auszuliefern. Anstatt zu kooperieren, beschuldige Belarus Polen, die Abkommen über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu verletzen, teilte Polens Chefdiplomat mit.

Außenminister Radosław Sikorski

PAP/Paweł Supernak

Auf einer Pressekonferenz in Warschau kritisierte Polens Spitzendiplomat am Montag Belarus für seine „mangelnde Kooperation" nach der tödlichen Messerattacke auf einen polnischen Soldaten am 28. Mai nahe der polnisch-belarussischen Grenze. Die Antwort von Belarus auf Polens Antrag auf Zusammenarbeit bei der Identifizierung und Auslieferung des Mörders eines polnischen Soldaten an der Grenze war „völlig unzureichend", sagte Außenminister Radosław Sikorski. Wie er bestätigte, sei dem belarussischen Geschäftsträger eine Protestnote übergeben worden. Polen habe darin die Identifizierung und Auslieferung des Mörders gefordert. Anstatt zu kooperieren, beschuldigte Belarus Polen, die Abkommen über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu verletzen, teilte Sikorski mit.

„Dies ist eine weitere Lüge von Belarus über den Stand unserer Beziehungen", so der Diplomat. Er wies die Behauptung von Minsk zurück, Polen habe das Rückführungsabkommen gebrochen. Es sei Belarus gewesen, das das Abkommen nach den EU-Sanktionen gestoppt habe. Diese waren 2021 verhängt worden, als Belarus einen Ryanair-Flug zur Landung in Minsk zwang, um den Dissidenten Raman Protasewitsch festzunehmen. „Wir erwarten keine gute Zusammenarbeit von der belarussischen Seite", fügte Sikorski hinzu.
Der 21-jährige posthum zum Unteroffizier beförderte und mit der Goldenen Verdienstmedaille für die Landesverteidigung ausgezeichnete Soldat wurde bei dem Versuch getötet, einen illegalen Grenzübertritt zu verhindern.

PAP/ps