Jeder siebte Minderjährige leidet an psychischen Störungen. In Warschau ist der Bericht „Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Polen. Wie kann die Situation der Jüngsten verbessert und ihr Wohlbefinden gesteigert werden?“ vorgestellt worden. Das Dokument ist in Zusammenarbeit der Kanzlei Rymarz-Zdort-Maruta und UNICEF Polen entstanden.
Der Bericht umfasst drei Bereiche: Gesundheitswesen, Bildung und neue Technologien, erklärt die Mitautorin Anna Partyka-Opiela. „Wir legen Wert auf die effektive Umsetzung des Nationalen Programms für Psychische Gesundheit. Wir dürfen auch die Fragen im Zusammenhang mit Schulen und der Regelung der Angelegenheiten von Schulpsychologen und -pädagogen nicht vergessen. Der dritte Bereich betrifft neue Technologien. Eine Herausforderung in Polen ist die Umsetzung von Regelungen, die in der Europäischen Union bereits eingeführt sind.“
Einschränkung von Handy-Nutzung in den Pausen reduziert Cybermobbing
Einer der im Bericht hervorgehobenen Vorschläge ist die Erweiterung der Befugnisse der Schulen, die Nutzung von Handys durch die Schüler nicht nur während des Unterrichts, sondern auch in den Pausen einzuschränken, sagte Jan Bednarski von der Kanzlei Rymarz-Zdort-Maruta. „Studien zeigen, dass Schüler über sechs Stunden am Tag im Internet surfen, was ihre kognitiven Fähigkeiten einschränkt. Man kann nicht den Eltern vorschreiben, wie sie ihren Kindern erlauben, ihre Telefone in ihrer Freizeit zu nutzen, aber man kann dies in der Schule tun.“ Norwegische Studien aus diesem Jahr zeigen, dass ein solcher Schritt die Schulnoten deutlich verbessert und die Fälle von Cybermobbing um 40 Prozent reduziert hat.
UNICEF schätzt, dass weltweit fast 13 Prozent der Jugendlichen im Alter von 10 bis 19 Jahren mit diagnostizierten psychischen Störungen leben. In der EU sind es über 11 Millionen Kinder und Jugendliche.
IAR/adn