Die US-Verwaltung des Präsidenten plane, alle abgeschlossenen Bestellungen für Patriot-Luftabwehrsysteme und Abfangraketen zu stoppen und deren Lieferungen an die Ukraine umzuleiten, schrieb die britische Financial Times am Donnerstag. Joe Biden hatte am Rande des G7-Gipfels in der vergangenen Woche erklärt, er habe sich verpflichtet, der Ukraine zusätzliche Luftabwehrsysteme, darunter Patriot-Systeme, zu liefern. Diese seien von den Behörden in Kiew beantragt worden, nachdem Russland seine Raketen- und Drohnenangriffe u. a. auf ukrainische Kraftwerke verstärkt hatte.
Wie der US-Präsident erklärte, hätten sich fünf Länder bereit erklärt, Patriot- und andere Luftabwehrsysteme an die Ukraine zu liefern, während andere Länder, die auf die Lieferung von US-Systemen warten, länger warten müssten. „Alles, was wir haben, geht an die Ukraine, bis ihr Bedarf gedeckt ist", sagte Biden. Wie die Financial Times berichtete, warten unter anderem Polen, Rumänien und Deutschland auf Lieferungen von Patriot-Luftabwehrsystemen. Spanien hat ebenfalls eine offene Bestellung für Patriot- Trägersysteme, während eine Koalition von NATO-Ländern im Januar 1.000 Patriot-Raketen in Auftrag gegeben hat.
Verteidigungsministerium: „Aufträge für die polnischen Streitkräfte werden von den USA umgesetzt"
In einer Stellungnahme zu diesen Plänen hat das polnische Verteidigungsministerium sein Verständnis für den Schritt der USA erklärt. „Die Sicherheit in Europa setzt sich heute aus den Handlungen und Entscheidungen der Welt zusammen. Wir müssen mit der Ukraine solidarisch sein. Die Entscheidung, Lieferungen von den Aufträgen der Verbündeten und Partner der USA abzuziehen, wird die Einsatzbereitschaft unserer Einheiten nicht beeinträchtigen. Die Verträge für die polnischen Streitkräfte werden von den USA umgesetzt, die einzige Änderung ist die Verschiebung einiger Lieferungen aus der sehr breiten Palette von Rüstungsgütern und militärischer Ausrüstung, die wir in den USA beschaffen", teilte das Ministerium in einem Presseinfo mit.
RMF24/PAP/ps