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Anne Applebaum erhält Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

26.06.2024 15:00
Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht in diesem Jahr an die polnisch-amerikanische Historikerin Anne Applebaum. Der Stiftungsrat nennt ihr Werk einen wichtigen Beitrag für die Bewahrung von Demokratie und Frieden.
Anne Applebaum
Anne ApplebaumYT

Der Historikerin und Publizistin Anne Applebaum wurde der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Ihre Arbeit stellt einen außergewöhnlich wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Demokratie und des Friedens dar, so die Begründung der Stiftung.

Anne Applebaum zählt zu den bedeutendsten Analytikern autokratischer Regierungssysteme und gilt als Expertin für die Geschichte Osteuropas. Frühzeitig warnte sie vor einer möglichen aggressiven Expansionspolitik Wladimir Putins.


„Ihre tiefgreifenden und horizonterweiternden Analysen über die kommunistischen und postkommunistischen Systeme der Sowjetunion und Russlands haben die Mechanismen der autoritären Machtergreifung und -erhaltung aufgedeckt“, hieß es in der Begründung des Stiftungsrats. „In einer Zeit, in der die demokratischen Errungenschaften und Werte zunehmend karikiert und attackiert werden, wird ihr Werk zu einem eminent wichtigen Beitrag für die Bewahrung von Demokratie und Frieden.“

Anne Applebaum wurde 1964 in Washington DC in einer jüdischen Familie geboren. Seit Jahrzehnten lebt sie mit Unterbrechungen in Polen. Sie ist die Ehefrau des polnischen Außenministers Radosław Sikorski und Mutter von zwei Söhnen, wie dpa berichtet.

Sie ist Autorin mehrerer Bücher, darunter "Gulag", "Hinter dem eisernen Vorhang" und "Das Ende der Demokratie. Die trügerische Anziehungskraft des Autoritarismus". Im Jahr 2004 wurde sie mit dem renommierten Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erhielt sie auch den Carl-von-Ossietzky-Preis 2024 der Stadt Oldenburg.


Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels vergibt den Preis seit 1950 zur Anerkennung von Persönlichkeiten, die zur Verwirklichung der Idee des Friedens in Literatur, Wissenschaft oder Kunst beigetragen haben. Traditionell wird der Preis am Ende der Frankfurter Buchmesse verliehen, in diesem Jahr am 20. Oktober. Im Jahr 2023 wurde der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie ausgezeichnet.


PAP/IAR/jc