Wegen großer Luftverschmutzung bleibt der öffentliche Transport in Krakau kostenfrei. Das gilt für alle Transportmittel – Bus und Straßenbahn. Es bestehe eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass auch über die nächsten Tage die öffentlichen Verkehrsmittel kostenfrei bleiben werden, informierte die Krakauer Stadtverwaltung am Mittwoch.
Geht es um die Qualität der eingeatmeten Luft, belegt Polen im EU-Vergleich den vorletzten Platz. Die Hauptursache: eine Million installierte Kohle-Heizöfen. Die Folge: eine kürzere Lebensdauer. Denn der über polnischen Städten liegende Smog führt zum Asthma und erhöht das Risiko von Lungenkrebs und Herzerkrankungen.
Krakauer gegen den Smog
Seit Jahren kämpfen die Einwohner von Krakau mit der Luftverschmutzung in ihrer Stadt. Internetgestützte Bürgerinitiativen wie "Stoppt den Smog" oder "Krakauer Smog-Alarm" setzen sich unter anderem dafür ein, dass Kohle als Heizstoff in den Krakauer Haushalten verboten wird. Ewa Lutomska vom "Krakauer Smogalarm" hält Dublin für ein Vorbild: "In Dublin konnte man dadurch 350 Todesfällen im Jahr vorbeugen. Die Zahlen finden wir ziemlich stark."
Milliarden für saubere Luft
Im Rahmen des Programms "Saubere Luft" will das Umweltministerium bis 2023 100 Mrd. Złoty in die Smog-Bekämpfung investieren. Ein großer Teil der Investitionen soll dank EU-Finanzhilfen durchgeführt werden, betonte Premierminister Mateusz Morawiecki. "Dank den Finanzmitteln können wir die Situation in 4-5 Millionen Haushalten verbessern", betonte er und versprach im Rahmen der Initiative sowohl die Modernisierung von Elektrizitätswerken, als auch die Förderung von umweltfreundlichen Lösungen für individuelle Verbraucher.
Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegen 33 der 50 am stärksten von Smog betroffenen europäischen Städte in Polen.
IAR/pap/jc