Deutsche Redaktion

Regierungschef Tusk zu Orbans Besuch in Moskau: "Die Frage ist, in wessen Händen sich dieses Werkzeug befindet"

05.07.2024 14:09
Tusk bezog sich bereits am Donnerstag auf den Besuch Orbans in Moskau, als darüber unter anderem das Portal Radio Freies Europa berichtete, die ungarische Regierung ihn jedoch offiziell nicht bestätigte. "Gerüchte über einen Besuch in Moskau können nicht wahr sein, Viktor Orban, oder können sie?", schrieb Tusk auf dem Portal X und wandte sich direkt an den ungarischen Premierminister.
Russian President Vladimir Putin (2-R) speaks with Hungarian Prime Minister Viktor Orban (2-L) during a meeting at the Kremlin, in Moscow, Russia, 05 July 2024. Orban arrived in Moscow on a one-day working visit. EPAVALERIY SHARIFULINSPUTNIKKREMLIN  POOL MANDATORY CREDIT
Russian President Vladimir Putin (2-R) speaks with Hungarian Prime Minister Viktor Orban (2-L) during a meeting at the Kremlin, in Moscow, Russia, 05 July 2024. Orban arrived in Moscow on a one-day working visit. EPA/VALERIY SHARIFULIN/SPUTNIK/KREMLIN / POOL MANDATORY CREDITFoto: EPA/VALERIY SHARIFULIN/SPUTNIK/KREMLIN / POOL MANDATORY CREDIT

Nachdem der ungarische Premierminister Viktor Orban vor seinem Besuch in Moskau erklärt hatte, sein Land werde "ein wichtiges Werkzeug bei den ersten Schritten in Richtung Frieden" zwischen Russland und der Ukraine sein, fragte Premierminister Donald Tusk in den sozialen Medien: "In wessen Händen befindet sich dieses Werkzeug?".

Tusk bezog sich bereits am Donnerstag auf den Besuch Orbans in Moskau, als darüber unter anderem das Portal Radio Freies Europa berichtete, die ungarische Regierung ihn jedoch offiziell nicht bestätigte. "Gerüchte über einen Besuch in Moskau können nicht wahr sein, Viktor Orban, oder können sie?", schrieb Tusk auf dem Portal X und wandte sich direkt an den ungarischen Premierminister.

Der Besuch Orbans in Moskau erfolgt kurz nach seinem ersten Besuch in Kiew seit Beginn des Krieges in der Ukraine, den Orban einen Tag nach der Übernahme der halbjährigen Ratspräsidentschaft der EU durch Ungarn am 1. Juli unternahm.

Borrell: Ungarn hat kein Mandat um die EU bei Verhandlungen zu vertreten

Vor dem Besuch am Freitag in Moskau betonte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell, dass Orban vom EU-Rat "kein Mandat" erhalten habe, um die Union zu vertreten, die keine Kontakte zu Präsident Wladimir Putin unterhält, und dass der Besuch daher ausschließlich bilateralen Charakter habe.

"Ich brauche kein Mandat, weil ich nichts repräsentiere", betonte jedoch der ungarische Regierungschef zuvor im öffentlichen Radio Kossuth. Er fügte hinzu, Ungarn habe das Recht, die Positionen "beider kämpfender Seiten" zu sondieren. "Man kann keinen Frieden erreichen, indem man bequem in Brüssel sitzt. Auch wenn die rotierende EU-Präsidentschaft kein Mandat für Verhandlungen im Namen der EU hat, können wir nicht untätig dasitzen und auf ein wundersames Ende des Krieges warten. Wir werden als wichtiges Werkzeug bei den ersten Schritten in Richtung Frieden dienen. Das ist unsere Friedensmission", fügte er auf dem Portal X hinzu.

Seit Beginn des Krieges haben sich Ungarn wiederholt gegen die Maßnahmen der Gemeinschaft gegenüber Russland ausgesprochen, die bislang aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine 14 Sanktionspakete verhängt hat.

IAR/adn


„Ein historischer Tag". Ungarisches Parlament stimmt für den NATO-Beitritt Schwedens

27.02.2024 07:02
Ungarn ist das letzte Bündnisland, das Schwedens Beitritt zur NATO akzeptiert hat. Der Beitritt Schwedens wurde zuvor vom türkischen Parlament ratifiziert. 

Orban schlägt der Ukraine einen Waffenstillstand vor. Kiew kritisiert den Vorschlag

04.07.2024 06:20
Der ungarische Ministerpräsident hat bei einem Besuch in der Ukraine Präsident Wolodymyr Selenskyj vorgeschlagen, eine Einstellung der Feindseligkeiten zu erwägen. Nach Ansicht Orbans würde dies die Friedensverhandlungen beschleunigen. Sein Vorschlag für einen einseitigen Waffenstillstand wurde in Kiew kritisiert. 

Selenskyj will Klarheit von Trump

04.07.2024 10:37
US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump will den Krieg in der Ukraine in 24 Stunden beenden. Jetzt fordert ihn der ukrainische Präsident Selenskyj auf, zur Sache zu kommen.