Deutsche Redaktion

„Lasst uns die Chancen für einen Wandel ergreifen". Neuer britischer Außenminister zu Besuch in Polen

07.07.2024 19:00
Der neue britische Außenminister, David Lindon Lammy, hat sich mit seinem polnischen Amtskollegen, Radosław Sikorski, getroffen. Beide Politker haben unter anderem den Krieg in der Ukraine besprochen. „Wir müssen auch die Beziehungen Großbritanniens zur Europäischen Union stärken", betonte Lammy
Chobielin, 07.07.2024: Der polnische Auenminister Radoslaw Sikorski (C) mit seiner Frau, der Journalistin Anne Applebaum (P), und dem britischen Auenminister David Lindon Lammy (L) bei einem Treffen in Chobielin.
Chobielin, 07.07.2024: Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski (C) mit seiner Frau, der Journalistin Anne Applebaum (P), und dem britischen Außenminister David Lindon Lammy (L) bei einem Treffen in Chobielin. (sko) PAP/Tytus Żmijewski

Außenminister Radosław Sikorski hat den neuen Leiter der britischen Diplomatie David Lammy auf seinem Privatanwesen empfangen. Der Politiker wurde am Sonntag gegen 11 Uhr in Chobielin-Dwór bei Bydgoszcz empfangen.

Ein Artikel von David Lammy hat am Sonntag das Portal der polnischen Tageszeitung Rzeczpospolita veröffentlicht. „Als neu ernannter Außenminister in der Regierung von Keir Starmer bin ich zuversichtlich, dass diese Regierung die Beziehungen zu Europa als zuverlässigem Partner, verlässlichem Verbündeten und gutem Nachbarn vertiefen wird", erklärte der Chef der britischen Diplomatie. Wie er verriet, werde er gleich in seinen ersten Tagen im Amt einen seiner wichtigsten europäischen Partner besuchen. „Bei meinen Treffen mit Annalena Baerbock, Radek Sikorski und Tobias Billström (dem schwedischen Außenminister) wird meine Botschaft einfach sein: Lassen Sie uns die Chance für einen Wandel ergreifen, indem wir noch enger zusammenarbeiten, um gemeinsame Herausforderungen zu bewältigen", schrieb er.

Die Ukraine ist die dringendste Herausforderung

Wie der Politiker schon bei seinem Treffen mit Sikorski hinzufügte, sei die dringendste dieser Herausforderungen die Ukraine. Warschau und London hätten auch eine gemeinsame strategische Vision für die NATO. „Im Moment haben wir gemeinsame Bedrohungen durch Russland und Weißrussland", betonte der britische Politiker.

 „Wir werden Schulter an Schulter mit den mutigen Ukrainern stehen, wenn sie die Freiheit gegen Wladimir Putins neue Form des Faschismus verteidigen. Die britische militärische, wirtschaftliche, politische und diplomatische Unterstützung für die Ukraine wird unvermindert fortgesetzt", sagte er. Lammy wies auch darauf hin, dass die russische Invasion gezeigt habe, dass mehr getan werden müsse, um die Verteidigung zu stärken. London möchte insbesondere „die Verpflichtungen zur Unterstützung der Ukraine und der europäischen Sicherheit insgesamt durch neue gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitsprojekte auf diesem neuen Weg und in dem neuen Sicherheitspakt, der in den kommenden Monaten zwischen der EU und dem Großbritannien geschlossen werden soll, verstärken", hieß es weiter.

Hier soll es zahlreiche potenzielle Bereiche der Zusammenarbeit geben, darunter Klima, Energie und Migration.

Sikorski: NATO das mächtigste Bündnis der Geschichte

„Wenn es um den NATO-Gipfel geht, haben wir sehr ähnliche Erwartungen", sagte Radosław Sikorski seinerseits. „Erstens, die Bestätigung unserer langfristigen Politik der Unterstützung der Ukraine gegen die russische Aggression. Zweitens natürlich die Bestätigung der gegenseitigen Sicherheitsgarantien, die in der ständigen Präsenz der Streitkräfte und Fähigkeiten des Bündnisses dort zum Ausdruck kommen, wo eine Bedrohung besteht, d. h. an der Ostflanke", fuhr er fort. „Wir werden bekräftigen, dass wir das mächtigste Bündnis der Geschichte sind und dass das Schicksal der Ukraine in unserem vitalen Interesse liegt, und dass das Beste, was Putin tun könnte, darin besteht, sich von dem katastrophalen, kriminellen Fehler, den er begangen hat, zurückzuziehen", so der Leiter der polnischen Diplomatie.

IAR/PAP/ps

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