Deutsche Redaktion

Biden gibt auf. Trump auf Erfolgswelle

22.07.2024 10:25
US-Präsident Joe Biden (81) ist aus dem Rennen um das Weiße Haus ausgestiegen. Nach steigendem Druck aus der eigenen Partei zog Biden nun seine Bewerbung um die Wiederwahl zurück.
Donald Trump
Donald TrumpFoto: PAP/EPA/ALLISON DINNER

Die Entscheidung von US-Präsident Joe Biden, nicht mehr für eine Wiederwahl zu kandidieren, sei eine patriotische Geste, sagte der Abgeordnete der Bürgerkoalition Marcin Bosacki. Wie er in einem Gespräch mit der Presseagentur PAP betonte, sei dies „ein Zeichen, dass er die Liebe zum Vaterland über die Eigenliebe stellt“.

„Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, wenn er dies schon vor ein paar Monaten, vor den Vorwahlen der Demokratischen Partei, getan hätte“, sagte Bosacki. Er räumte ein, dass man in den letzten Monaten gesehen habe, dass das Alter von Präsident Biden ihn in gewisser Weise eingeschränkt habe.

Am Sonntag informierte Joe Biden, der amtierende US-Präsident und Kandidat für eine weitere Amtszeit, in den sozialen Medien, dass er sich entschieden hat, aus dem Rennen um die Wiederwahl auszusteigen. Er kündigte eine Ansprache an die Nation an und erklärte, dass er bis zum Ende der Amtszeit seine Pflichten erfüllen werde. Gleichzeitig gab er seine Unterstützung für die Kandidatur der derzeitigen Vizepräsidentin Kamala Harris bekannt.


Zur Entscheidung des US-Präsidenten äußerte sich Bosacki weiter: „Das ist natürlich ein riskanter Schritt, aber seien wir ehrlich – wenn Biden in diesem Rennen geblieben wäre, hätte Trump die meisten Chancen auf einen Sieg gehabt.“

„Noch vor zwei Stunden hielt ich es für wahrscheinlich, dass Trump eine 60 zu 40 Chance auf einen Sieg hat. Jetzt sind wir wieder bei 50 zu 50“, bewertete der Politiker.

„Es scheint, dass die Demokraten eine große Chance haben, jemanden zu wählen, der Trump besiegen kann (...),“ sagte Bosacki. Er äußerte die Überzeugung, dass unabhängig davon, ob der endgültige Kandidat der Demokraten Harris oder jemand anderes sein wird, es sicherlich jemand sein wird, der mindestens eine Generation jünger und wesentlich energischer als Trump und Biden ist.

Donald Trump auf Erfolgswelle

„Das ist sicherlich ein großes Ereignis in der amerikanischen Politik, aber keine Überraschung. Seit dieser berüchtigten Fernsehdebatte (zwischen Biden und Trump - PAP) kursieren solche Informationen“, bemerkte Radosław Fogiel von der Partei PiS.

„In letzter Zeit war Donald Trump (78) auf einer Erfolgswelle – der misslungene Anschlagsversuch, obwohl das natürlich eine sehr ernste und gefährliche Angelegenheit ist, leitete eine gute Phase für ihn ein (…) Er wurde zur Ikone eines Präsidenten, der den Kugeln trotzt“, bemerkte Fogiel.

„Heute hat Trump die beste Position seit vielen Monaten, und die Demokraten sehen das – daher wahrscheinlich der starke Druck auf Biden, diese Entscheidung zu treffen.“


PAP/jc