Deutsche Redaktion

Französische Behörden verhaften russischen "Koch" kurz vor Olympischen Spielen

29.07.2024 06:40
Die französischen Behörden haben kurz vor Beginn der Olympischen Spiele den prominenten russischen Koch Kirył Grjaznow verhaftet. Dem 40-Jährigen, der als Chefkoch in einem renommierten Restaurant tätig ist und verdächtigt wird, für russische Geheimdienste zu arbeiten, drohen bis zu 30 Jahre Gefängnis. Laut dem französischen Geheimdienst plante Grjaznow eine Provokation, die die Spiele ernsthaft stören könnte.
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Die Untersuchung, an der Journalisten des russischen Portals "Insider", der französischen Zeitung "Le Monde" und der deutschen Zeitung "Der Spiegel" beteiligt waren, deckte auf, dass Grjaznow Verbindungen zum FSB und GRU hat. Die französischen Behörden fanden bei seiner Verhaftung am 19. Juli diplomatische Materialien und einen Ausweis, der seine Zugehörigkeit zu einer Spezialeinheit der Dienste FSB belegt.

Grjaznow, geboren 1984 in Perm, studierte Jura und absolvierte später eine Ausbildung zum Koch in der renommierten Pariser Kochschule Cordon Bleu. Er arbeitete in mehreren Michelin-Sterne-Restaurants in Frankreich und Russland.

Insiderberichte enthüllen, dass Grjaznow bereits in den Jahren 2009-2010 von Bekannten um Rat gebeten wurde, um die Vertrauenswürdigkeit von Offizieren des Verteidigungsministeriums einzuschätzen. In einer E-Mail an den Vermieter seiner französischen Wohnung prahlte er damit, dass er in Moskau für den russischen Staat arbeite.

Eine bedeutende Verbindung ist Grjaznows Bruder, Dmitrij Grjaznow, der Leiter der Hauptabteilung für Rechts- und Dokumentationsdienstleistungen der Parlamentarischen Versammlung der Union von Belarus und Russland ist. Es wird vermutet, dass in diesen integrativen Strukturen viele russische FSB-Agenten tätig sind.

Neben seiner Karriere als Koch war Kirył Grjaznow auch in Russland als Fernsehpersönlichkeit bekannt. Er trat in verschiedenen Shows als Geschäftsmann und Gastronom auf, darunter die Sendung "Choose Me" auf dem Sender Domasznij.

Grjaznow sitzt derzeit in Untersuchungshaft und wartet auf seinen Prozess.


PAP/IAR/jc

 

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