Am Montag veröffentlichte der Generalstab der polnischen Streitkräfte auf dem Portal X ein Beitrag, der – wie angekündigt – der erste einer Serie von wöchentlichen Einträgen ist, die sich mit den Mechanismen und Zielen russischer Desinformation beschäftigen.
„Die gute Nachricht ist, dass man psychische Widerstandskraft trainieren kann. Indem wir die Mechanismen der Manipulation kennen, fällt es uns leichter zu verstehen, wer und wie unsere Wahrnehmung verändern will“, heißt es in dem Post.
Russen in einer "Indoktrinationsblase" gefangen
Der erste Beitrag widmet sich unter anderem der "Indoktrinationsblase", in der die russische Gesellschaft gefangen ist.
„Russland schließt seine eigene Gesellschaft in eine Indoktrinationsblase ein – und agiert ohne Widerstand aggressiv nach außen. Die Aktivitäten des russischen Propagandaapparats konzentrieren sich darauf, Russland als angegriffen und im Kampf gegen den 'bösen, aggressiven Westen' darzustellen. Die russische Gesellschaft wird seit Jahrzehnten mit der falschen Idee indoktriniert, dass die 'Heimat eine belagerte Festung' ist, die die Herrschenden ständig verteidigen müssen und bei der die Gesellschaft tapfer an ihrer Seite stehen muss“, heißt es.
„Der durchschnittliche Russe ist mental nicht in der Lage, aus dem Teufelskreis der Lügen auszubrechen und zu verstehen, dass seine Armut im umgekehrten Verhältnis zum Reichtum der Herrschenden steht und Russland kein bedrohtes Land ist. Die Länder der westlichen Zivilisation schätzen ihre Freiheit, ihre Entwicklung und ihren Lebenskomfort und haben keinen Grund, dies durch Aggression gegen ein anderes Land zu zerstören. Die Indoktrinationsblase, in der die russische Gesellschaft gefangen ist, ermöglicht es den Herrschenden, aggressive Handlungen nach außen zu rechtfertigen“, bewertet der SGWP.
Gesellschaft wird mit Angst gesteuert
Wie hinzugefügt wird, haben die russischen Informationsoperationen das vorrangige Ziel, Angst in den westlichen Gesellschaften zu schüren. „Eine verängstigte Gesellschaft ist leichter zu steuern“, betont der Generalstab.
„Mit entsprechend vorbereiteter Botschaft ist die Manipulation durch Angst am effektivsten. Angst ist die treibende Kraft unseres Handelns – aber was für den Feind am wichtigsten ist – die Abkehr vom Handeln, also die Veränderung unserer Entscheidungsfähigkeit. Die Hauptthesen der russischen Propaganda in unserem Land zielen darauf ab, Informationen zu verbreiten, dass 'die polnische Armee keine Verteidigungsfähigkeit hat' und dass 'die NATO nicht hinter uns stehen wird'“.
Der Generalstab hat auch auf polnische Institutionen hingewiesen, die sich mit der Bekämpfung von Desinformation beschäftigen – die Abteilung von NASK, die sich mit der Überprüfung von Informationen in der Infosphäre befasst, sowie die Stiftung INFO OPS, die sich für die Sicherheit des polnischen Informationsraums einsetzt.
PAP/jc