Deutsche Redaktion

Stürme überrollen Polen: Schwere Schäden vor allem in Schlesien

08.08.2024 22:18
Polen wird derzeit von heftigen Stürmen heimgesucht, die besonders in Schlesien erhebliche Schäden angerichtet haben. Einige Straßen verwandelten sich in reißende Ströme. Das Ende der Gefahr ist noch nicht in Sicht. Zahlreiche Wetterwarnungen des IMGW (Polnisches Institut für Meteorologie und Wasserwirtschaft) bleiben in Kraft.
Burze nad Polską. Zalane ulice w Dąbrowie Górniczej
Burze nad Polską. Zalane ulice w Dąbrowie GórniczejFacebook/Komenda Miejska Państwowej Straży Pożarnej w Dąbrowie Górniczej

Bis 19:00 Uhr erhielten die Feuerwehrleute fast 700 Meldungen über die Beseitigung von Schäden durch starken Wind und Regen, wie der Sprecher des Hauptkommandanten der Staatlichen Feuerwehr, Oberst Karol Kierzkowski, gegenüber dem Polnischen Rundfunk mitteilte. Die meisten Meldungen gingen in der Woiwodschaft Schlesien ein – über 370. In der Woiwodschaft Opole wurden fast 90 und in Ermland-Masuren etwa 50 Meldungen registriert.

Die heftigsten Verwüstungen richteten die Stürme in Dąbrowa Górnicza an. Viele Straßen und Keller wurden überflutet.

Der Bürgermeister von Dąbrowa Górnicza, Marcin Bazylak, betonte, dass der Sturm „bislang ungekannte Niederschlagsmengen“ mit sich brachte. „Derzeit scheint die Lage unter Kontrolle zu sein, doch in vielen Gebieten muss das Wasser noch abgepumpt werden, und es gibt weiterhin Behinderungen. Viele Keller und Höfe sind überflutet. Ich bitte um Geduld und Verständnis“, schrieb er in den sozialen Medien.

Ein heftiges Gewitter zwang auch Pfadfinder, die in Podzamcze im Landkreis Zawiercie in der Woiwodschaft Schlesien zelteten, zur Evakuierung. Laut dem Pressesprecher der Staatlichen Feuerwehr in Zawiercie, fanden die Jugendlichen Schutz in der nahegelegenen Freiwilligen Feuerwehr. 

Stürme über Polen: Liste der IMGW-Warnungen 

Auch in den nächsten Stunden wird es unruhig bleiben. Wetterwarnungen der Stufe 1 und 2 des IMGW gelten bis in die Nacht. Betroffen sind die Woiwodschaften Ermland-Masuren, Podlachien, Masowien, Łódź, Heiligkreuz, Lublin, Karpatenvorland, Kleinpolen, Schlesien und Pommern.

„Lokal kann es bis zu 50 Liter Wasser pro Quadratmeter regnen, es kann auch Hagel geben, und die Windböen werden Geschwindigkeiten von bis zu 70 Kilometern pro Stunde erreichen“, betont der Meteorologe des IMGW, Michał Ogrodnik. In den Gebieten, in denen Stürme prognostiziert werden, warnt das IMGW auch vor einem schnellen Anstieg der Wasserstände in kleineren Flüssen. 

Wetterausblick für die nächsten Tage 

Der Freitag verspricht ruhigeres Wetter. Gewitter treten nur im Osten auf. Die Temperaturen werden zwischen 22-23°C im Südosten und örtlich an der Küste bis zu 27°C im Westen liegen.

Ähnliches Wetter wird für das Wochenende erwartet. Es wird örtlich zu Regenfällen und Gewittern kommen, doch die Meteorologen rechnen nicht mit schweren Stürmen. Die Temperaturen werden überwiegend zwischen 23 und 26°C liegen.

In der nächsten Woche wird eine Hitzewelle Polen erreichen. Der Höhepunkt wird für Mittwoch und Donnerstag erwartet.

IAR/jc