Deutsche Redaktion

„Ihr solltet euch entschuldigen und schweigen.“ Tusk reagiert auf Berichte über Nord Stream

17.08.2024 22:08
Polens Premierminister und der Chef des Büros für Nationale Sicherheit (BBN) äußerten sich zu den jüngsten Nachrichten über die Sprengung der Nord Stream-Gaspipeline im September 2022. Seit einigen Tagen gibt es in der westlichen Presse Vorwürfe gegen Polen, die Ermittlungen in dieser Angelegenheit zu behindern.
Donald Tusk
Donald Tuskgov.pl

„An alle Initiatoren und Förderer von Nord Stream 1 und 2: Das Einzige, was Sie heute tun sollten, ist, sich zu entschuldigen und zu schweigen”, schrieb Donald Tusk in den sozialen Medien.

Auf seine Worte reagierte schnell der Chef des Präsidialbüros für Nationale Sicherheit. „Schlechte Nachrichten für die Adressaten: Auch in Polen herrscht in dieser Angelegenheit Einigkeit”, schrieb Jacek Siewiera.

Dies sind höchstwahrscheinlich Kommentare zu den Aussagen des ehemaligen Chefs des deutschen Geheimdienstes, August Hanning, der Polen der Zusammenarbeit mit der Ukraine bei dem Sabotageakt beschuldigte. Kiew und Warschau bestreiten diese Vorwürfe. August Hanning war Geheimdienstchef während der Regierung von Gerhard Schröder. Gerade seine Regierung sprach sich für enge wirtschaftliche Beziehungen zu Moskau aus, da sie das Nord Stream-Abkommen unterzeichnete.

Schröder – bereits als ehemaliger Kanzler – war Mitglied des Aufsichtsrats des Konsortiums, das Nord Stream baute. Polen kritisierte dieses Projekt von Anfang an, da es, nach Meinung der meisten Politiker, zu einer wirtschaftlichen Waffe in den Händen Russlands werden würde.

 

PAP/jc

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