Die Offensive in Kursk ist der größte ukrainische Gegenangriff auf russischem Gebiet seit Beginn des flächendeckenden, russischen Angriffskriegs auf die Ukraine 2022.
Während eines Treffens mit Reportern in New Orleans versicherte der US-Präsident, dass er in den letzten sechs bis acht Tagen alle vier bis fünf Stunden über die Aktionen der Ukraine informiert worden sei.
Laut Reuters durchbrachen am 6. August etwa 1.000 ukrainische Truppen mit Panzern und gepanzerten Fahrzeugen die russische Grenze, mit dem Ziel, Russland zu zwingen, Truppen aus der Ukraine abzuziehen, um das eigene Territorium zu verteidigen.
Die USA haben der Ukraine Milliardenbeträge an defensiven Waffen geliefert, um die russische Invasion abzuwehren. Wie Biden jedoch betonte, haben die USA keine Rolle bei dem jüngsten unangekündigten Vorstoß der Ukraine in die Region Kursk gespielt.
Putin deutete an, dass die Operation der Ukraine darauf abziele, Kiews Verhandlungsposition zu stärken und den russischen Vormarsch zu verlangsamen.
Selenskyj: „Jeder Angriff verdient eine faire Antwort“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwähnte am Samstagabend in seiner Ansprache zum ersten Mal die ukrainische Offensive, „um den Krieg in das Gebiet des Aggressors zu verlagern“. Er sagte aber auch, dass Russland in diesem Sommer 2.000 grenzüberschreitende Angriffe von Kursk aus gestartet habe. „Jeder Angriff verdient eine faire Antwort“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache aus Kiew an die Ukrainer.
Die genauen Ziele der ukrainischen Offensive sind nach wie vor unklar. Die Pläne werden geheim gehalten, wahrscheinlich um den Erfolg der Offensive zu garantieren Militärexperten zufolge soll die Operation wahrscheinlich russische Reserven von den heftigen Kämpfen in der ostukrainischen Region Donezk ablenken. Außerdem könnte der Vorstoß auf russischem Gebiet, Kiew bei künftigen Verhandlungen mit Russland stärken.
76.000 Bewohner aus russischem Gebiet evakuiert
Nach Angaben eines Sprechers des russischen Katastrophenschutzministeriums wurden seit Beginn der Kämpfe etwa 76.000 Bewohner des russischen Territoriums evakuiert.
Tausende erhielten Hilfe vom Russischen Roten Kreuz, teilte die humanitäre Organisation am Sonntag mit. Die Mitarbeiter besuchten Notunterkünfte und eröffneten eine Hotline für Menschen, die den Kontakt zu ihren Angehörigen in der Region verloren haben.
Einem Bericht des russischen Staatsfernsehens zufolge wurden in der Region mehr als 20 Notunterkünfte eingerichtet.
REUTERS/euronews/jc