In der fast 1.200 Kilometer von der Ukraine entfernten russischen Republik Tatarstan hat die Ukraine eine Fabrik angegriffen, die iranische Shahed-Drohnen (von Russen Gerazin-2 genannt) zusammenbaut. Für den Angriff hat die Ukraine ein unbemanntes Flugzeug benutzt. Kiew greift seit einiger Zeit Ziele tief in Russland mit unbemannten Fluggeräten an. Zum ersten Mal gelang es ein so wichtiges Ziel anzugreifen.
Ukraine führt immer häufiger Drohnenangriffe durch
Im März bestätigten der ukrainische Geheimdienst (HUR) und der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU), dass sie Drohnenangriffe u.a. auf Raffinerien in Slawjansk in der Region Krasnodar, Nowokuznetsk in der Region Rostow sowie in Rjasan, Kstow in der Region Nischnowgorod und Kersch in der Region Leningrad durchgeführt haben. Russische und ukrainische Medien berichteten außerdem von Luftangriffen auf Raffinerien in Sysran und Nowokuschbytschewsk in der Region Samara sowie von einem Brand in der Nähe eines Wärmekraftwerks in St. Petersburg.
In der ersten Hälfte des vergangenen Monats gab es auch Berichte über Drohnenangriffe auf Industrieanlagen, die für die russische Rüstungsindustrie wichtig sind: das Michailow-Kombinat für Bergbau und Verarbeitung in Schelesnogorsk in der Region Kursk und das Hüttenwerk des Severstal-Konzerns in Tscherepowez in der Region Wologda.
Reuters schätzt, dass die Verarbeitungskapazität der im ersten Quartal 2024 infolge der Drohnenangriffe stillgelegten russischen Raffinerien etwa 4,6 Millionen Tonnen Rohöl beträgt, was etwa 7 Prozent der Verarbeitungskapazität aller Anlagen im Lande entspricht.
Die US-Behörden haben mehrfach betont, dass sie die Ukraine nicht zu Angriffen auf russisches Territorium ermutigen oder sie dabei unterstützen.
Washington hatte Kiew sogar aufgefordert, Drohnenangriffe auf die Raffinerien einzustellen. Die USA seien über einen möglichen Anstieg der Ölpreise auf den Weltmärkten besorgt, berichtete die britische Financial Times Ende März.
defence24.pl/ps/adn