Deutsche Redaktion

Włodawa feiert seine Geschichte mit dem Festival der Drei Kulturen

20.09.2024 12:05
In Włodawa (Woiwodschaft Lublin) startet heute das Festival der Drei Kulturen. Im Mittelpunkt der dreitägigen Feier steht die reiche, multikulturelle Vergangenheit der Stadt, die einst von Juden, Orthodoxen und Katholiken bewohnt wurde.
Die Veranstaltung, die seit vielen Jahren das Zusammenleben unterschiedlicher religiser und kultureller Gruppen feiert, bietet ein vielfltiges Programm mit Konzerten, Ausstellungen und Diskussionen.
Die Veranstaltung, die seit vielen Jahren das Zusammenleben unterschiedlicher religiöser und kultureller Gruppen feiert, bietet ein vielfältiges Programm mit Konzerten, Ausstellungen und Diskussionen.Festiwal Trzech Kultur

Ein besonderes Augenmerk liegt in diesem Jahr auf dem 490. Jahrestag der Verleihung der Stadtrechte an Włodawa, wie Anita Lewczuk vel Leoniuk, Direktorin des Synagogen-Museums, erklärte. „Wir feiern auch das 250-jährige Bestehen der Großen Synagoge, eines der prächtigsten Gebäude des Synagogenkomplexes. Zudem erinnern wir an den 110. Geburtstag und das 80. Todesjahr von Krystyna Krahelska, die ebenfalls mit Włodawa verbunden war.“

Krahelska, die durch das patriotische Lied „Hej, chłopcy, bagnet na broń“ bekannt wurde, starb im Warschauer Aufstand 1944 im Alter von 30 Jahren.

Das Festival würdigt nicht nur die jüdische Geschichte Włodawas, sondern auch die orthodoxe und katholische Tradition. Am Freitag finden Workshops zur jüdischen Scherenschnittkunst sowie Vorträge zur religiösen Bedeutung hebräischer Buchstaben statt. Der Samstag steht im Zeichen der orthodoxen Kultur und einer Ausstellung von Ikonen. Am Sonntag wird das Festival mit weiteren kulturellen Aktivitäten und einer Diskussion über die Zukunft der polnischen Sprache abgerundet.

Das Festival erinnert an Włodawas einzigartige Rolle als „Stadt der Drei Kulturen“, in der nicht nur Juden, Orthodoxe und Katholiken, sondern auch Unierte und Protestanten friedlich zusammenlebten. Historische Gebäude wie die Große Synagoge, die orthodoxe Kirche der Geburt der Jungfrau Maria und die katholische St.-Ludwig-Kirche zeugen bis heute von dieser Vielfalt. „Diese Bauwerke stehen symbolisch für das kulturelle Erbe der Stadt“, so Lewczuk vel Leoniuk.


PAP/jc