Der chinesische Außenminister Wang Yi hat während der Sitzung des UN-Sicherheitsrates am Dienstag zu einem Waffenstillstand aufgerufen. Dabei hat er sowohl die territoriale Integrität der Ukraine als auch die „legitimen Sicherheitsinteressen" Russlands betont. Bei einer Pressekonferenz in New York hat Außenminister Radosław Sikorski die Erklärung von Wang Yi als „interessant“ bezeichnet. Seiner Ansicht nach „kann sie so interpretiert werden, dass sie von den Konfliktparteien berücksichtigt werden könnte", berichtete die polnische Presseagentur PAP.
„Chinas Außenminister Wang Yi hat vor dem UN-Sicherheitsrat erklärt, dass die Aggression Russlands gegen die Ukraine auf der Grundlage der Achtung der territorialen Integrität und der gegenseitigen Sicherheitsinteressen gelöst werden könnte. Wenn es das bedeutet, was ich denke, könnte es von Bedeutung sein“, teilte der polnische Chefdiplomat über soziale Medien mit.
Wie Sikorski weiter ankündigte, werde er sich während seines Aufenthalts in den Vereinigten Staaten persönlich mit Wang Yi treffen und „um eine zusätzliche Klärung dessen bitten, was er gemeint hat.“ Wie er betonte, biete dies eine Gelegenheit für weitere Gespräche über die Lösung des Konflikts zwischen dem russischen Aggressor und der überfallenen Ukraine.
Sikorski: China könnte eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung im Ukraine-Konflikt spielen
Wie der polnische Außenminister hinzufügte, könnte China nicht nur vermitteln, sondern auch „Russland den Frieden aufzwingen“. Radosław Sikorski räumte ein, dass China zwar die russische Kriegsmaschinerie unterstütze, aber nicht direkt Waffen an Russland liefere. Dennoch sollte das größte Land Asiens ernst genommen werden. „Es ist eine Großmacht. Ich denke, wir müssen genau auf das hören, was sie sagen“, betonte der Minister.
PAP/MSZ/ps