Deutsche Redaktion

Polen ruft erneut zur Evakuierung seiner Bürger aus dem Libanon auf

30.09.2024 11:09
Der polnische Außenminister Radosław Sikorski hat am Montag erneut die polnischen Staatsbürger aufgefordert, den Libanon zu verlassen. Grund dafür sind die eskalierenden Spannungen im Nahen Osten. Sikorski warnte in einem Interview mit dem Radiosender TOK FM, dass die Lage in der Region immer gefährlicher werde und kein Szenario mehr ausgeschlossen werden könne.
Radosław Sikorski
Radosław SikorskiFoto: PAP/Leszek Szymański

„Wir appellieren erneut, wie schon mehrfach zuvor, dass unsere Landsleute, die nicht im Libanon sein müssen, die Region verlassen. Es wird wirklich gefährlich. Natürlich haben wir verschiedene Notfallpläne, aber wir raten dringend, sich keinem unnötigen Risiko auszusetzen“, sagte Sikorski.

Eskalation der Gewalt zwischen Israel und Hisbollah

Seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober hat sich die Situation an der israelisch-libanesischen Grenze deutlich verschärft. Städte auf beiden Seiten der Grenze wurden evakuiert, während die libanesische Hisbollah, die den Süden des Landes kontrolliert, regelmäßig Raketen auf Israel abfeuert. Dies geschieht aus Solidarität mit der palästinensischen Hamas, was heftige Gegenangriffe der israelischen Armee zur Folge hat.

Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden allein am vergangenen Sonntag mindestens 123 Menschen bei israelischen Luftangriffen getötet, während 359 weitere verletzt wurden. Besonders betroffen sind der Süden des Landes sowie die Hisbollah-Hochburg im Süden Beiruts, Dahije. Die israelische Armee teilte mit, dass bei den jüngsten Angriffen 45 Hisbollah-Ziele, darunter Waffendepots, getroffen wurden.

Angriffe und Gegenschläge

Am Sonntagnachmittag beschoss Hisbollah den Norden Israels mit rund 20 Raketen. Laut Angaben der israelischen Armee wurden die meisten Geschosse abgefangen, ohne dass es Berichte über Verluste oder Verletzte gab. Die von Iran unterstützte Gruppe bestätigte den Angriff und erklärte, die Raketen hätten die Stadt Safed zum Ziel gehabt.


PAP/jc