Deutsche Redaktion

34 Jahre Deutsche Einheit. Der Weg zur Wiedervereinigung

03.10.2024 09:30
Heute jährt sich zum 34. Mal die Wiedervereinigung Deutschlands. Am 3. Oktober 1990 wurden die DDR und die BRD offiziell zu einem Staat vereint. Dieses historische Ereignis wird jährlich als Tag der Deutschen Einheit gefeiert, der wichtigste Nationalfeiertag des Landes.
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Zjednoczenie Niemiec, 1990 r.
Zjednoczenie Niemiec, 1990 r. David Sassoli/twitter

Die Wiedervereinigung erfolgte auf Grundlage des Einigungsvertrags, der am 31. August 1990 in Berlin unterzeichnet wurde. Zwei Monate später, am 3. Oktober, trat der Vertrag in Kraft. Damit übernahm Richard von Weizsäcker, der damalige Bundespräsident der BRD, die Pflichten des Staatsoberhauptes des vereinten Deutschlands.

In einem Interview mit dem Polnischen Rundfunk im Jahr 2010 erinnerte sich Professor Klaus Ziemer, ehemaliger Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Warschau, an diesen Tag:

„An diesem Tag wurden unsere Träume wahr. Über Jahrzehnte dachten wir, die deutsche Einheit würde irgendwann kommen, aber ich hatte Zweifel, ob ich das noch erleben würde. Umso mehr freute ich mich, dass die Deutschen endlich frei zusammen sein konnten.“

Ziemer betonte, dass die Wiedervereinigung Deutschlands durch eine Reihe internationaler und innenpolitischer Ereignisse möglich wurde. Besonders die politischen Umwälzungen im kommunistischen Lager trugen zum Erfolg bei:

„Der Zerfall des kommunistischen Blocks wurde durch Gorbatschows Perestroika eingeleitet, es gab wirtschaftliche Krisen im sozialistischen Lager, und der polnische Papst Johannes Paul II. spielte eine entscheidende Rolle.“

Zudem hob er die Bedeutung der friedlichen Revolution in der DDR hervor, die nach den Wahlen in Polen und der Bildung der ersten nichtkommunistischen Regierung möglich wurde. „Das war ein Vorbild für viele“, so Ziemer.

Auch deutsche Spitzenpolitiker betonen immer wieder die Rolle Polens bei der Wiedervereinigung. So sagte der ehemalige deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher im Jahr 2011 beim deutsch-polnischen Wirtschaftsgipfel in Warschau:

„Die Wiedervereinigung Deutschlands hätte ohne Solidarność, ohne Lech Wałęsa, ohne den Mut des polnischen Volkes und ohne die Autorität von Papst Johannes Paul II. nicht zu diesem Zeitpunkt stattfinden können. Das werden wir nie vergessen.“

Ein entscheidender Moment auf dem Weg zur Einheit war der 9. November 1989, als die Berliner Mauer fiel. Wenige Monate später, am 31. August 1990, wurde der Einigungsvertrag unterzeichnet und am 20. September von den Parlamenten beider deutscher Staaten ratifiziert. Am 3. Oktober 1990 wurde die Wiedervereinigung offiziell vollzogen.


PAP/IAR/jc