Deutsche Redaktion

Wachsender Gebrauch von Potenzmitteln bei jungen Männern

06.10.2024 12:30
Die leichte Verfügbarkeit dieser Medikamente hat zu intensiver Werbung in Polen geführt. Experten zufolge könne sich dies negativ sowohl auf ihre Benutzer als auch deren Partner auswirken.
Experten warnen, dass immer mehr jngere Mnner in Polen Medikamente gegen Erektionsstrungen wie Viagra konsumieren.
Experten warnen, dass immer mehr jüngere Männer in Polen Medikamente gegen Erektionsstörungen wie Viagra konsumieren. Image by PublicDomainPictures from Pixabay

Experten warnen, dass immer mehr jüngere Männer in Polen Medikamente gegen Erektionsstörungen wie Viagra konsumieren. Wie die Sexualtherapeutin und Psychologin, Sylwia Osada, gegenüber dem Polnischen Rundfunk erklärt hat, würden jetzt auch Männer in ihren 20ern zu diesen Medikamenten greifen. Ein Trend, der früher kaum verbreitet gewesen sein soll. „Erektile Dysfunktion wird immer häufiger und betrifft auch jüngere Altersgruppen“, so Osada. „Vor zwei Jahrzehnten betraf dieses Problem hauptsächlich Männer über 40. Jetzt verwenden sogar Männer in ihren 20ern Potenzmittel“, so die Expertin.

Eine Studie der auf sexuelle Funktionsstörungen bei Männern spezialisierten Vendi Clinic aus dem Jahr 2016 ergab, dass zu diesem Zeitpunkt etwa 3 Millionen polnische Männer Erektionsprobleme gehabt hätten. Die tatsächliche Zahl sei wahrscheinlich höher. Viele Männer würden aufgrund der Stigmatisierung zögern, über dieses Problem zu sprechen. Diese Medikamente würden auch „zunehmend aus Neugierde oder zur Steigerung der Empfindungen genommen, was nicht unbedingt den gewünschten Effekt bringt und nicht ihr Hauptzweck ist“, hieß es in der Studie.

Polen ist neben Malta eines von nur zwei Ländern der Europäischen Union, in denen die Verbraucher Medikamente mit 25 mg und 50 mg des Wirkstoffs Sildenafil rezeptfrei kaufen können. Für höhere Dosen ist ein ärztliches Rezept erforderlich. Die leichte Verfügbarkeit dieser Medikamente hat zu intensiver Werbung in Polen geführt. Experten zufolge könne sich dies negativ sowohl auf ihre Benutzer als auch deren Partner auswirken.

Medikamente gegen erektile Dysfunktion können auch Nebenwirkungen wie Sehstörungen, Übelkeit, Ohnmacht und Kopfschmerzen haben. Die langfristige Einnahme ohne ärztliche Aufsicht kann zu einer verminderten Wirksamkeit und möglichen Gesundheitsrisiken führen. Trotz dieser Risiken würden laut dem Bericht der Vendi-Klinik nur etwa 15 Prozent der polnischen Männer mit Erektionsstörungen professionelle Hilfe suchen.

Bis 2025 werden weltweit etwa 322 Millionen Männer Probleme mit ihrer Potenz haben

Erektile Dysfunktion kann verschiedene psychische und physische Ursachen haben, darunter Stress, Überarbeitung und sozialer Druck. Auch ein Lebensstil mit geringer körperlicher Aktivität und Rauchen spielt eine wichtige Rolle. Darüber hinaus können auch Krankheiten wie Diabetes, Multiple Sklerose, Bluthochdruck und neurologische Erkrankungen zu dem Problem beitragen.

PR24/ps

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