Es sei „eine große Ehre" für Polen, „ein so wichtiges Ereignis zu organisieren", erklärte der Präsident der polnischen Raumfahrtbehörde POLSA am Montag gegenüber Reportern. „Es ist eine klare Botschaft der Wertschätzung für Polens Rolle bei Raumfahrtprojekten und spiegelt Polens wachsende Stimme auf internationaler Ebene wider", fügte Grzegorz Wrochna hinzu.
Polen ist dem Artemis-Programm auf dem Internationalen Astronautenkongress in Dubai im Oktober 2021 beigetreten.
Verhaltenskodex für Mondmissionen
Während des dreitägigen Treffens in Gdańsk werden Raumfahrtexperten aus 15 Ländern laut POLSA in zwei Arbeitsgruppen diskutieren. In der Arbeitsgruppe „Neue Raumfahrtakteure" des Artemis-Programms werden die Teilnehmer nach Möglichkeiten suchen, weniger erfahrene Länder in die Weltraumforschung und -erkundung einzubeziehen. Laut Wrochna soll das Treffen „Diskussionen, Brainstorming-Sitzungen und den Austausch bewährter Praktiken" umfassen, die in „konkreten politischen Vorschlägen" resultieren sollen.
Die Arbeitsgruppe zur Vermeidung und Verringerung von Interferenzen zur Erhöhung der Sicherheit bei Mondmissionen unter dem Vorsitz der Vereinigten Staaten soll einen Verhaltenskodex für künftige Mondmissionen ausarbeiten, so die Organisatoren. „Nach Angaben der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA werden allein in den nächsten vier Jahren mindestens 22 Missionen zum Mond starten, von denen die Hälfte auf dem Südpol landen wird. Angesichts einer so hohen Zahl von Projekten (...) muss ein solcher Verhaltenskodex einfach entwickelt und eingehalten werden", so der POLSA-Präsident gegenüber Reportern.
Die von den beiden Arbeitsgruppen erarbeiteten politischen Vorschläge sollen bei einem Treffen der nationalen Raumfahrtchefs auf dem Internationalen Astronautenkongress 2023 in Baku vom 2. bis 6. Oktober vorgestellt werden.
Der nächste große Schritt: Entsendung der ersten Astronauten zum Mars
Das Artemis-Programm der NASA soll die internationale Zusammenarbeit bei der Erforschung des Weltraums vertiefen. Es sieht die Rückkehr von Menschen auf den Mond und „die erste langfristige Präsenz von Robotern auf dem Mond und in seiner Umgebung vor", heißt es in einer offiziellen Erklärung. „Wir werden das, was wir auf und beim Mond gelernt haben, nutzen, um den nächsten großen Schritt zu machen: die ersten Astronauten zum Mars zu schicken", erklärte die NASA.
Mond-Bergbauindustrie
Die polnische Raumfahrtindustrie ist in der Lage, das Artemis-Programm mit wissenschaftlichen Instrumenten, Messgeräten sowie KI-gestützter Robotik und Steuerungselementen zu versorgen, so POLSA. Im Rahmen des NASA-Programms werden vor allem Möglichkeiten zur Erkundung, Sicherung und Verarbeitung von Mondrohstoffen für den Bau von Basen auf dem Mond benötigt. Dies werde zu einer „neuen Mond-Bergbauindustrie" führen, die zu einer neuen polnischen Fachrichtung werden kann, so POLSA. Polnische Universitäten würden bereits damit beginnen, zukünftige Experten in diesem Bereich auszubilden, so die polnische Raumfahrtbehörde.
POLSA, space24.pl/ps