Deutsche Redaktion

Sikorski zu Berliner Gesprächen: Es wäre besser gewesen, wenn Polen eingeladen worden wäre

22.10.2024 06:00
„Es war ein Treffen, das zufällig anstelle des Treffens organisiert wurde, an dem Präsident Andrzej Duda in Ramstein teilnehmen sollte. Ich würde dem nicht so viel Bedeutung beimessen", sagte der Chef des Außenministeriums, Radosław Sikorski, gegenüber TVN24 zu den Gesprächen der Staats- und Regierungschefs der USA, Großbritanniens und Frankreichs in Berlin.
Radosław Sikorski
Radosław SikorskiBarbara Milkowska/MSZ

Am vergangenen Freitag war US-Präsident Joe Biden zu einem Abschiedsbesuch in Berlin. Bei dieser Gelegenheit hat Biden gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Großbritanniens Premierminister Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Lage in der Ukraine und im Nahen Osten besprochen. In Polen wurde das Versäumnis, weder Präsident Andrzej Duda noch Premierminister Donald Tusk zu diesem Treffen einzuladen, deutlich beklagt. Einigen Medien zufolge sei die Teilnahme von Ministerpräsident Tusk an den Gesprächen von Bundeskanzler Scholz persönlich blockiert worden.

Im Gespräch mit dem privaten Fernsehsender TVN24 hat Polens Außenminister diese Möglichkeit nicht ausgeschlossen. Wie er betonte, sei Polen „nicht in allen Formaten vertreten“. „Meistens entscheiden die Gastgeber, wen sie einladen wollen", erklärte Radosław Sikorski. Der Leiter des polnischen Außenministeriums hat das Fehlen eines polnischen Vertreters in Berlin heruntergespielt. Die Gespräche der vier Spitzenpolitiker seien „ohnehin vom Nahen Osten dominiert" gewesen und es seien dort keine Entscheidungen getroffen worden, so seine Einschätzung. „Bitte bedenken Sie, dass es sich um ein heimliches Treffen handelte, das anstelle des Treffens stattfand, zu dem Präsident Andrzej Duda nach Ramstein kommen sollte. Ich würde dem nicht so viel Bedeutung beimessen“, sagte Sikorski.

Wichtiger EU-Treffen über gemeinsame Migrationsstrategie

Dem Leiter des Außenministeriums nach sei der Gipfel des Europäischen Rates, bei dem „ganz Europa die Migrationsstrategie" der polnischen Regierung unterstützt habe, in diesem Zusammenhang wichtiger gewesen. „Wir haben erwartet, dass die Europäische Union unsere Migrationsstrategie zur Kenntnis nimmt, und die Europäische Union hat sie als ihre eigene akzeptiert. Das ist eine wirklich große Sache“, betonte Sikorski. Dennoch räumte er ein, dass es besser gewesen wäre, wenn Polen nach Berlin eingeladen worden wäre. Wie der Minister bemerkte, habe die CDU Bundeskanzler Scholz dafür kritisiert, keinen polnischen Vertreter einzuladen. „Ich hoffe, dass dies unseren Nachbarn zu denken gibt, denn ich möchte sie daran erinnern, dass Entscheidungen besser ausfallen, wenn Polen anwesend ist“, sagte Sikorski.

Rz/TVN24/ps

 

 


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