Deutsche Redaktion

Polen will Auslandspolen stärker unterstützen

31.10.2024 14:30
Polens Außenminister hat eine neue Initiative zur Verbesserung der Zusammenarbeit mit der polnischen Diaspora vorgestellt. In seiner jüngsten Ansprache an die polnische Gemeinschaft im Ausland kündigte er unter anderen Änderungen am Gesetz über die Polnische Karte an.
Warschau, 30. Oktober 2024. Auenminister Radosław Sikorski spricht im Senatssaal whrend eines Exposs ber die Politik gegenber der polnischen Diaspora.
Warschau, 30. Oktober 2024. Außenminister Radosław Sikorski spricht im Senatssaal während eines Exposés über die Politik gegenüber der polnischen Diaspora.PAP/Piotr Nowak

In einer Rede vor dem Senat hat der polnische Chefdiplomat Pläne vorgestellt, die Unterstützung für die polnische Gemeinschaft im Ausland neu zu organisieren und zu finanzieren. Der Weg zur polnischen Staatsbürgerschaft soll ebenfalls neu gestaltet werden. „Wir werden uns bemühen, die Kriterien für die Ausstellung der Polenkarte klar zu definieren", betonte Radosław Sikorski. Die jährlich fast ca. 150 Millionen Euro kostende Diaspora-Politik müsse besser koordiniert werden. Der Zugang zu Informationen über die Finanzierung der Diaspora müsse verbessert werden, so Polens Chefdiplomat.


Außerdem sollen Anreize für Polen geschaffen werden, in ihre Heimat zurückzukehren, sich in Polen weiterzubilden und Arbeit zu finden. Wie das polnische Außenministerium bestätigte, soll ein neues Regierungsprogramm zu diesem Zweck bis Ende 2024 vorliegen. Die Nachkommen polnischer Emigranten sollen die Möglichkeit erhalten, ein Praktikum in Polen zu absolvieren und gleichzeitig die polnische Sprache zu lernen. Ziel sei es, die Auslandspolen zu ermutigen, die Möglichkeiten einer Rückkehr zu prüfen, berichtete die Presseagentur IAR des Polnischen Rundfunks.

Sikorski kündigte auch Programme zur Bürgererziehung an. Sie sollen den Mitgliedern der polnischen Gemeinden im Ausland helfen, sich aktiver an lokalen Initiativen zu beteiligen. „Auf diese Weise wollen wir eine Gruppe von Führungspersönlichkeiten der polnischen Diaspora heranziehen, die sich im sozialen und politischen Leben ihrer Heimatländer engagieren und so die polnischen Interessen in der lokalen Politik unterstützen“, sagte er.

In den letzten Jahren haben Politiker aller Parteien die Polen im Ausland angeregt, ihre Rückkehr nach Polen zu erwägen. Wie sie betonten würde die polnische Wirtschaft boomen, die Löhne steigen und der Arbeitsmarkt sich verbessern. Die polnische Diaspora umfasst schätzungsweise 20 Millionen Menschen, was etwa der Hälfte der polnischen Bevölkerung entspricht.


IAR/ps

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