Deutsche Redaktion

Gründer der Marke „Red is Bad“ unter Anklage wegen Geldwäsche

31.10.2024 21:00
Der Gründer der umstrittenen polnischen Modemarke „Red is Bad“, Paweł Szopa, wurde wegen Geldwäsche und Beteiligung an einer organisierten kriminellen Gruppe angeklagt. Die Anhörungen sollen laut Angaben seines Anwalts Jacek Dubois noch mehrere Tage andauern. Ob Szopa ein Schuldeingeständnis abgelegt hat, wollte Dubois nicht kommentieren.
Paweł Szopa na lotnisku w Warszawie w obecności służb
Paweł Szopa na lotnisku w Warszawie w obecności służbFoto: X/@JacekDobrzynski

Laut einem Bericht der Zeitung „Rzeczpospolita“ ist es möglich, dass Szopa sich zur Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft entschlossen hat. 

Unregelmäßigkeiten bei Regierungsaufträgen 

Szopa wurde in der Dominikanischen Republik aufgespürt. Er bekundete seine Bereitschaft, nach Polen zurückzukehren, und landete schließlich am Mittwoch in Warschau.

Die Ermittlungen gegen ihn betreffen Unregelmäßigkeiten bei Aufträgen der polnischen Regierungsagentur für Strategische Reserven (RARS). Die Agentur arbeitete eng mit seinen Firmen zusammen, darunter auch mit der Marke „Red is Bad“. Für die Ausführung dieser Aufträge sollen die Unternehmen erhebliche Summen erhalten haben, insgesamt bis zu einer halben Milliarde Złoty (120 Millionen Euro). Besonders im Fokus stehen Lieferungen von Stromaggregaten an die Ukraine sowie medizinische Ausrüstung zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie. „Red is Bad“ ist bekannt für die Produktion patriotischer Kleidung. 

Ehemaliger RARS-Chef in Großbritannien inhaftiert 

Der frühere RARS-Leiter Michał K. wartet unterdessen in einem Londoner Gefängnis auf seine Auslieferung. Die polnische Staatsanwaltschaft wirft ihm Beteiligung an einer organisierten kriminellen Gruppe, Amtsmissbrauch und Pflichtverletzung zum finanziellen Vorteil vor. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft.


IAR/jc