Der Heilige Franziskus von Assisi, der Philosoph Aristoteles, der Ritter Lancelot, Martin Luther, der Hofnarr und der König des Karnevals - dies sind einige der vielen Figuren, die in der Kunst des Mittelalters und der Renaissance die „Gesichter des Wahnsinns“ symbolisiert haben. So heißt auch der Titel der Ausstellung. Aus 90 Museen in den Vereinigten Staaten und in Europa wurden Manuskripte, Wandteppiche, Skulpturen und Gemälde, darunter Jan Matejkos „Stańczyk“ aus dem Nationalmuseum in Warschau in den Louvre gebracht.
„Das Gemälde erscheint uns fantastisch“, so die Kuratorin der Ausstellung, Elisabeth Antoine-König, gegenüber dem Polnischen Rundfunk. „Es symbolisiert perfekt die Form der Wiederbelebung, die insbesondere in Frankreich während der Romantik um die Figur des Narren stattfand. Er wird als Hofnarr in seinem charakteristischen Kostüm gezeigt, aber im Lichte der Sorgen des 19. Jahrhunderts und der politischen Veränderungen", erklärte die Louvre-Expertin.
Das Gemälde von Matejko hängt im letzten Saal neben den Werken von Künstlern wie Gustave Courbet, Francisco Goya und Victor Hugo. „Ich habe gehört, wie die Direktorin des Louvre, die die Besucher durch die Ausstellung führte und das Gemälde von ,Stańczyk' zeigte, sagte, dass sie sehr bewegt war, als sie die Leinwand sah. Ich denke, das ist die beste Empfehlung, sich ,Stańczyk: im Louvre anzusehen“, sagte die Direktorin des Polnischen Instituts in Paris, Joanna Wajda.
Dies ist die zweite Louvre-Ausstellung, in der „Stańczyk“ gezeigt wird. Vor fünf Jahren wurde das Gemälde in der Louvre-Sektion im nordfranzösischen Lens gezeigt. Die Ausstellung „Gesichter des Wahnsinns“ ist bis zum 3. Februar im Louvre zu sehen.
IAR/ps