Deutsche Redaktion

Politico: Trump-Sieg könnte Orbán in seinen EU-Plänen bestärken

05.11.2024 10:51
Ein möglicher Wahlsieg des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump könnte den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán in seinen konservativen Vorhaben gegenüber der Europäischen Union bestärken. Dies berichtete das Nachrichtenportal Politico am Dienstag.
Viktor Orban
Viktor Orban Shutterstock/Alexandros Michailidis

Am Donnerstag und Freitag werden sich die EU-Staats- und Regierungschefs zu einem Treffen in Budapest versammeln. Laut Politico bereiten sich europäische Führungskräfte bereits darauf vor, wie Orbán, ein enger Verbündeter Trumps, auf einen möglichen Trump-Sieg reagieren könnte.

Einige Beobachter befürchten, dass Orbán das Gipfeltreffen nutzen könnte, um eine pro-russische und migrationskritische Agenda voranzutreiben – eine Haltung, die er mit dem slowakischen Premierminister Robert Fico teilt. Orbán soll bereits seit Längerem darauf hinarbeiten, eine transatlantische Allianz mit Trump zu etablieren, in der er auf Unterstützung von Politikern wie Fico und dem ehemaligen tschechischen Premierminister Andrej Babiš hofft. Babiš plant, im kommenden Jahr erneut für das tschechische Parlament zu kandidieren.

Orbán, der sich wiederholt auf seine engen Beziehungen zu Trump berufen hat und ihn mehrfach in dessen Residenz Mar-a-Lago in Florida besuchte, tritt wie Trump für eine verhandelte Lösung des Krieges zwischen Russland und der Ukraine ein. Diese Position stößt sowohl in Kiew als auch in Brüssel auf Ablehnung, da beide auf ein Ende des Konflikts zu ukrainischen Bedingungen bestehen.


Unter EU-Diplomaten herrscht laut Politico Unsicherheit darüber, ob man Orbáns Vorschläge während des Gipfels offen kritisieren oder sie als eine weitere „Provokation“ ignorieren sollte.

Ob bis zum Gipfel die Wahlergebnisse in den USA feststehen werden, ist laut Politico jedoch ungewiss. Bei einem knappen Wahlausgang könnte die Stimmenauszählung länger dauern, was Orbáns Pläne zumindest vorübergehend bremsen könnte.


Politico/jc