In einem Interview mit der Nachrichtenagentur PAP sagte Szejna, eine Übergabe des Gebäudes an die Ukraine wäre „sehr symbolisch“, wenn die Ukraine diese Einrichtung tatsächlich benötige, nachdem die Russische Föderation sie verlassen habe.
Die Bitte um die Übergabe des Konsulatsgebäudes wurde von Andrij Sybiha, dem ukrainischen Außenminister, bestätigt. In einem Gespräch mit der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform erklärte Sybiha, dass die Ukraine offiziell an Polen herangetreten sei, um das Gebäude zu nutzen. „Wir haben bereits eine offizielle Note mit dem entsprechenden Antrag an die polnische Seite gesendet und warten auf weitere Details“, so Sybiha.
Die russische Konsularvertretung in Posen war im Jahr 1946 gegründet worden und hatte ihre Tätigkeit 1948 eingestellt. Sie wurde 1960 wiedereröffnet und nach elf Jahren in ein Generalkonsulat umgewandelt. Am 28. Oktober kündigte das polnische Außenministerium an, dass russische Diplomaten die Stadt bis zum 30. November verlassen müssten. Auch das Gebäude müsse bis zum Monatsende geräumt werden.
Diese Entscheidung war eine Reaktion auf die russische Aggression gegen die Ukraine und wurde von Außenminister Radosław Sikorski damit begründet, dass Russland „Krieg gegen die Ukraine“ und einen „hybriden Krieg gegen den Westen“ führe. Sikorski betonte, dass es Informationen gebe, dass Russland hinter Sabotageakten in Polen und anderen westlichen Ländern stecke.
Weitere russische Generalkonsulate befinden sich in Gdańsk (Danzig) und Wrocław (Breslau), die Botschaft der Russischen Föderation ist in Warschau ansässig.
PAP/jc