Deutsche Redaktion

Hołownia weist Vorwürfe über angebliches Studium zurück

28.11.2024 09:36
Der Vorsitzende der polnischen Partei Polska 2050 und Sejmmarschall, Szymon Hołownia, hat Berichte über ein angebliches Studium am Collegium Humanum entschieden zurückgewiesen. Am Mittwochabend hatte das Wochenmagazin Newsweek berichtet, Hołownia habe an der privaten Hochschule in Warschau studiert, deren ehemaliger Rektor mittlerweile in mehrere Skandale verwickelt ist.
Szymon Hołownia
Szymon HołowniaLongfin Media/Shutterstock

„Diese Anschuldigungen sind ein klares Zeichen dafür, dass der Wahlkampf in Polen begonnen hat“, sagte Hołownia am Mittwochabend vor Journalisten. Er räumte ein, vor Jahren einen Antrag für ein Psychologiestudium an der Hochschule eingereicht zu haben, dieses jedoch nie aufgenommen zu haben. Die Vorwürfe, er habe ein Studium nur pro forma angemeldet und dennoch ein Diplom erhalten, bezeichnete er als „schwere Verleumdung“.

Hołownia vermutet hinter den Berichten gezielte politische Angriffe. „Es scheint, als wolle man einen unabhängigen Kandidaten in Misskredit bringen. Das ist eine Taktik, die in polnischen Wahlkämpfen leider häufig eingesetzt wird – Beleidigungen, Unterstellungen, gezielte Leaks“, sagte der Politiker.

Das Collegium Humanum steht seit Februar wegen zahlreicher Unregelmäßigkeiten im Fokus der Antikorruptionsbehörde CBA. Laut Berichten von Newsweek bot die Hochschule sogenannte „Schnellkurse“ an, bei denen MBA-Diplome auf unrechtmäßige Weise vergeben worden sein sollen. Der ehemalige Rektor Paweł Cz., gegen den fast 100 Anklagen erhoben wurden, soll laut Informanten behauptet haben, Hołownia als Studenten geführt zu haben.

Die Partei Polska 2050 veröffentlichte am Mittwoch eine Erklärung, in der sie die Berichte als „Fake News“ bezeichnete. „Szymon Hołownia hat weder am Collegium Humanum studiert noch Kontakt zu dessen Leitung gehabt. Der einzige Zusammenhang besteht in einem Antrag, der nie zu einem Studium geführt hat“, hieß es in der Mitteilung.

Hołownia warnte zudem vor einem möglichen Missbrauch staatlicher Institutionen im Vorfeld der Wahlen. Sollten Geheimdienste oder die Staatsanwaltschaft an der Verbreitung solcher Informationen beteiligt sein, wäre dies „ein ernster Vertrauensbruch in der Regierungskoalition“, so der Politiker.

Die Untersuchungen rund um das Collegium Humanum haben in den vergangenen Monaten zu mehreren Festnahmen geführt. Laut CBA wurden rund 30 Personen verhaftet, darunter prominente Politiker wie der ehemalige PiS-Europaabgeordnete Karol Karski und der Bürgermeister von Breslau, Jacek Sutryk. Auch zahlreiche Manager staatlicher Unternehmen und hochrangige Offiziere gehören zu den Absolventen der Hochschule.

Hołownia selbst bleibt gelassen: „Diese Angriffe stärken nur meine Entschlossenheit, die schmutzige, auf Fake News basierende Politik in Polen zu verändern.“


PAP/Newsweek/jc

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