Deutsche Redaktion

Polnischer und baltische Präsidenten verurteilen Unterdrückung von Demonstranten in Georgien

07.12.2024 16:00
Die Präsidenten Polens, Estlands, Lettlands und Litauens sind enttäuscht über die Entscheidung der georgischen Regierungspartei, die EU-Beitrittsverhandlungen abzubrechen. Sie haben außerdem das gewaltsame Vorgehen der Behörden gegen pro-europäische Demonstranten verurteilt.
Der Prsident der Republik Polen, Andrzej Duda, der Prsident Litauens, Gitanas Nauseda, der Prsident Lettlands, Edgars Rinkevics, und der Prsident Estlands, Alar Karis, bei der feierlichen bergabe des mobilen Gasterminals Independence an Litauen in Klaipeda, 06.12.2024.
Der Präsident der Republik Polen, Andrzej Duda, der Präsident Litauens, Gitanas Nauseda, der Präsident Lettlands, Edgars Rinkevics, und der Präsident Estlands, Alar Karis, bei der feierlichen Übergabe des mobilen Gasterminals Independence an Litauen in Klaipeda, 06.12.2024.PAP/Radek Pietruszka

In einer gemeinsamen Erklärung haben der polnische Präsident Andrzej Duda und seine baltischen Amtskollegen erklärt, der Abbruch der EU-Beitrittsgespräche sei „ein schwerer Rückschlag für die Bemühungen des georgischen Volkes“. Die georgischen Parlamentswahlen vom 26. Oktober seien von zahlreichen Kontroversen überschattet worden. Sie hätten Zweifel an der Legitimität des neu gewählten Parlaments geweckt, fügten sie hinzu.

„Wir nehmen die Forderung des Europäischen Parlaments nach einer Wiederholung der georgischen Parlamentswahlen zur Kenntnis und fordern nachdrücklich eine unabhängige internationale Untersuchung der zahlreich gemeldeten Verstöße, einschließlich der Einschüchterung von Wählern und des unzulässigen Drucks, die das Vertrauen der Öffentlichkeit in den Wahlprozess und seine Ergebnisse untergraben haben“, erklärten die vier Präsidenten.

„Wir verurteilen auf das Schärfste die Anwendung von Gewalt gegen das georgische Volk sowie die vorsätzliche Inhaftierung von Personen, die ihre Rechte ausüben“, fügten sie hinzu.

Die drei Staats- und Regierungschefs haben die georgischen Behörden außerdem aufgefordert, „diese gewalttätigen Aktionen sofort einzustellen und die Grundrechte auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit in Übereinstimmung mit den internationalen Verpflichtungen Georgiens zu wahren". „Alle Gewalttaten müssen unverzüglich untersucht und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden“, hieß es.

„Wir bekräftigen unsere unerschütterliche Unterstützung für das Streben des georgischen Volkes nach europäischer Integration und sein standhaftes Bekenntnis zu demokratischen Werten“, so die Präsidenten abschließend.

Die Außenminister Polens, Frankreichs und Deutschlands haben am Freitag die Entscheidung der georgischen Regierungspartei, die EU-Beitrittsgespräche bis 2028 einzustellen, bedauert. Wie sie erklärten, widerspreche dieser Schritt den europäischen Erwartungen des georgischen Volkes.

PAP/Prezydent/ps


Nordisch-Baltischer Gipfel: Polen schlägt gemeinsamen Schutz der Ostsee vor

27.11.2024 19:00
Die Ostseeregion ist zu einem Schauplatz geopolitischen Wandels geworden. „Der Krieg hat die Realität in unserer Region, in ganz Europa sowie in den skandinavischen und baltischen Ländern völlig verändert. Sie sind unsere engsten Freunde, Partner und Verbündeten, insbesondere im Bereich der Verteidigung und Sicherheit", erklärte der polnische Regierungschef auf dem Ostseegipfel in Stockholm.

Proteste in Tiflis. „Dienen Sie Georgien oder Russland?“

29.11.2024 07:00
In der georgischen Hauptstadt Tiflis ist es in der Nacht zu Freitag zu heftigen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstrierenden gekommen. Tausende Menschen waren auf die Straße gegangen, um gegen die Entscheidung der Regierung zu protestieren, bis 2028 keine Gespräche über einen Beitritt zur Europäischen Union zu führen. Auch in anderen Städten wie Kutaissi, Batumi und Sugdidi kam es zu Kundgebungen. 

„Robocops“ unterdrücken gewaltsam Proteste in Georgien

01.12.2024 11:30
Tausende von Menschen haben am Samstagabend im Zentrum der georgischen Hauptstadt Tiflis erneut gegen die Regierung protestiert. Die Polizei hat die Proteste gegen die Entscheidung der Regierung, die EU-Beitrittsgespräche des Landes abzubrechen, gewaltsam aufgelöst. Viele Demonstranten wurden verletzt. Polens Präsident hat seine Unterstützung für die Demonstranten ausgedrückt.

Baltische Staaten verhängen Sanktionen gegen neue georgische Führung

03.12.2024 16:20
Laut dem litauischen Botschafter in Georgien, Darius Vitkauskas, planen mehrere westliche Länder, dem Beispiel der baltischen Staaten zu folgen und Sanktionen gegen einige hochrangige Politiker und Beamte in Tiflis zu verhängen. Es handelt sich unter anderem um ein fünfjähriges Einreiseverbot in die baltischen Staaten.

Polens Präsident in Litauen: Festakt zur Übernahme eines LNG-Terminals

06.12.2024 12:14
Das schwimmende Terminal zur Lagerung und Regasifizierung von Flüssigerdgas (LNG) ist für Litauen ein zentraler Baustein, um sich von russischen Energiequellen unabhängiger zu machen.

„Stärker und geeinter“. Polen und die baltischen Staaten gemeinsam gegen russischen Einfluss

07.12.2024 06:00
„Trotz der Bemühungen Russlands sind wir stärker und geeinter denn je. Unsere gemeinsamen Bemühungen um den Ausbau kritischer Infrastrukturen zahlen sich gerade jetzt aus", sagte Andrzej Duda am Freitag in Litauen. Der polnische Präsident hat dort an einer Zeremonie zur Übergabe des schwimmenden Gasterminals Independence an die Litauer teilgenommen.