Smoliński erinnerte daran, dass der Sejm vor 22 Jahren eine Resolution verabschiedet habe, die den 13. Dezember zum Gedenktag für die Opfer des Kriegsrechts erklärte. Er fügte hinzu: „Doch der Dezember steht nicht nur für die Ereignisse von 1981, sondern auch für den Dezember 1970, als Arbeiter an der Küste – in Gdańsk, Gdynia, Szczecin und Elbląg – gegen die Preiserhöhungen auf die Straße gingen.“ Dabei seien Dutzende Menschen ums Leben gekommen.
Er wies darauf hin, dass die Täter der kommunistischen Verbrechen von damals nie zur Rechenschaft gezogen wurden.
In der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember 1981 verhängte die kommunistische Regierung in Polen das Kriegsrecht. Auf den Straßen patrouillierten Polizei und Militär, begleitet von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen. Die Zensur von Post und Telefonkommunikation wurde eingeführt, zentrale Institutionen und Betriebe wurden militarisiert, die unabhängige Gewerkschaft „Solidarność“ sowie andere Organisationen wurden aufgelöst.
Schon in der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember wurden Fernseh- und Radiogebäude eingenommen, um den Informationsfluss lahm zu legen.
Von den 199 streikenden Betrieben im Dezember 1981 wurden 40 gewaltsam niedergeschlagen. Am tragischsten verlief der Einsatz in der Kohlegrube „Wujek“, wo die paramilitärische Einheit ZOMO das Feuer eröffnete. Neun Bergarbeiter wurden getötet. Insgesamt starben während des Kriegsrechts etwa 100 Menschen, und mehr als 10.000 wurden verhaftet oder interniert.
Das Kriegsrecht wurde am 31. Dezember 1982 ausgesetzt und schließlich am 22. Juli 1983 aufgehoben. Viele der von Wojciech Jaruzelskis Militärjunta eingeführten Gesetze blieben jedoch bis 1989 in Kraft.
Der Dezember 1970, auch als „Dezemberaufstand“ oder „Massaker an der Küste“ bekannt, bezeichnet massive Arbeiterproteste in Gdynia, Gdańsk, Szczecin, Słupsk und Elbląg, die von Polizei und Militär blutig niedergeschlagen wurden. Die Arbeiter, vor allem aus Werften und anderen Betrieben, protestierten gegen die am 12. Dezember angekündigten drastischen Lebensmittelpreiserhöhungen.
PAP/jc