Deutsche Redaktion

Erste Schritte zur Exhumierung polnischer Opfer in der Ukraine

10.01.2025 17:53
Es gibt eine Entscheidung über die ersten Exhumierungen polnischer Opfer der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA) – teilte Polens Premierminister Donald Tusk mit. „Ich danke den Kulturministern Polens und der Ukraine für die gute Zusammenarbeit. Wir warten auf weitere Entscheidungen“, schrieb der Regierungschef in den sozialen Medien.
W latach 1943-45 na Wołyniu, Podolu i w Galicji Wschodniej z rąk Ukraińców zginęło około 100 tysięcy Polaków
W latach 1943-45 na Wołyniu, Podolu i w Galicji Wschodniej z rąk Ukraińców zginęło około 100 tysięcy PolakówIgor Smirnow/KPRP/Twitter/@PrezydentPL

Nach Angaben des Sprechers des polnischen Außenministeriums, Paweł Wroński, könnten die Exhumierungen in Wolhynien im kommenden Frühjahr beginnen. „Es gibt keine rechtlichen Hindernisse, die den Arbeiten entgegenstehen“, sagte Wroński. Die entsprechenden Dokumente seien bereits unterzeichnet worden, die zuständigen Institutionen – die nationalen Gedächtnisinstitute beider Länder – könnten nun mit den Vorbereitungen beginnen.

Bereits im November hatten die Außenminister beider Länder vereinbart, Anträge auf Suche und Exhumierungen positiv zu prüfen. Der Präsident des polnischen Instituts für nationales Gedächtnis (IPN), Karol Nawrocki, erklärte daraufhin, seine Mitarbeiter seien bereit, innerhalb von 24 Stunden mit den Arbeiten in der Ukraine zu beginnen. Laut IPN wurden bisher neun Hauptanträge und mehrere Dutzend Detailanträge bei der ukrainischen Seite eingereicht.

Das IPN betonte zudem, dass die während des Zweiten Weltkriegs und danach von ukrainischen Nationalisten an Polen begangenen Morde im internationalen Recht als Völkermord eingestuft werden.

Nach neuesten Schätzungen polnischer Historiker wurden zwischen 1939 und 1947 mehr als 120.000 Menschen getötet, darunter etwa 60.000 in Wolhynien und weitere 60.000 in Ostgalizien, Polesien und der Region Lublin.


IAR/jc 

Polen enttäuscht über ausbleibenden Fortschritt bei Exhumierungen von Wolhynien-Opfern

05.11.2024 09:50
Der polnische Außenminister Radosław Sikorski hat sich enttäuscht über den ausbleibenden Fortschritt bei der Exhumierung polnischer Opfer des Massakers von Wolhynien gezeigt. „Der ukrainische Außenminister hatte mir Fortschritte bis Allerheiligen versprochen, aber es hat sich nichts getan“, sagte Sikorski am Montag im Fernsehsender TVN24.

Ukraine erlaubt Exhumierungen auf ihrem Gebiet

26.11.2024 21:38
Die Ukraine hat grünes Licht für Such- und Exhumierungsarbeiten auf ihrem Staatsgebiet gegeben. Dies erklärte der polnische Außenminister Radosław Sikorski am Dienstag nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Andrij Sybiha in Warschau. Die Vereinbarung sei in einer gemeinsamen Erklärung beider Ministerien festgehalten worden, so Sikorski. 

Ukraine hebt Moratorium auf Exhumierungen polnischer Opfer auf

27.11.2024 12:11
Die Ukraine hat das seit 2017 geltende Verbot von Exhumierungsarbeiten polnischer Kriegsopfer auf ihrem Territorium aufgehoben. Die Entscheidung wurde am Dienstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der Außenminister Polens und der Ukraine, Radosław Sikorski und Andrij Sybiha, bekannt gegeben. Damit können erstmals seit Jahren Opfer des Wolhynien-Massakers aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs identifiziert und würdig bestattet werden.

Kiew empört über Äußerungen des Präsidentschaftskandidaten Nawrocki

10.01.2025 09:46
Das Außenministerium der Ukraine hat am Donnerstagabend die „manipulativen Äußerungen“ des polnischen Präsidentschaftskandidaten Karol Nawrocki scharf zurückgewiesen. In einer Erklärung warf die ukrainische Diplomatie dem Politiker vor, kurzfristige politische Kalküle über die strategischen Sicherheitsinteressen seines eigenen Landes, die nachbarschaftlichen Beziehungen sowie die Werte von Freiheit und Demokratie zu stellen.