Deutsche Redaktion

Nach Wahlen in Belarus: Lukaschenko-Regime macht Demonstranten in Polen ausfindig

29.01.2025 16:20
Das belarussische Regime geht gegen seine Bürger vor, die aufgrund der Repressionen ins Ausland geflohen sind. Alexander Lukaschenkos Apparatschiks haben unter anderem Teilnehmer der letzten Demonstrationen in Polen gegen die Wahlen in Belarus ins Visier genommen.
Berichten zufolge hat die belarussische Staatsanwaltschaft 365 im Ausland protestierende Personen identifiziert. Mehr als 200 von ihnen seien Teilnehmer der letzten Demonstration in Warschau.Foto: Mitglieder der belarussischen Gemeinschaft nehmen bei einem Marsch zu Ehren des getteten Aktivisten der Euromaidan-Revolution Mychailo Schyznewski und
Berichten zufolge hat die belarussische Staatsanwaltschaft 365 im Ausland protestierende Personen identifiziert. Mehr als 200 von ihnen seien Teilnehmer der letzten Demonstration in Warschau. Foto: Mitglieder der belarussischen Gemeinschaft nehmen bei einem Marsch zu Ehren des getöteten Aktivisten der Euromaidan-Revolution Mychailo Schyznewski und EPA/SERGEY DOLZHENKO

Erneute Repressionen des Lukaschenko-Regimes gegen Belarussen. Wie unabhängige belarussische Portale berichten, haben Funktionäre die belarussische Wohnung des ehemaligen politischen Gefangenen Wadim Jermaschuk durchsucht. Die Aktion wird als Reaktion auf die Teilnahme des Bloggers an einem Protestmarsch in Polens Hauptstadt am Tag der Präsidentschaftswahlen in Belarus gesehen. Der Aktivist hatte über den Protestzug in sozialen Medien berichtet.

Wie lokale Medien berichtet haben, sollen diese in mehreren Städten durchgeführten Aktionen das Regime verärgert haben. Gegen ihre Teilnehmer werden jetzt Strafverfahren eingeleitet. Der belarussischen Staatsanwaltschaft sei es gelungen, 365 im Ausland protestierende Personen zu identifizieren. Mehr als 200 von ihnen seien Teilnehmer der Demonstration in Warschau gewesen.

Unter den Personen seien auch in Vilnius, New York oder Prag lebende Belarussen. Unabhängigen Medien zufolge beweise dies, dass die Agenten des Regimes immer noch außerhalb des Landes aktiv sind.

Der Diktator Alexander Lukaschenko soll laut offiziellen Angaben bei den sogenannten Präsidentschaftswahlen in Belarus vom Sonntag 87,6 Prozent der Stimmen erhalten haben. Die Wahl wird von der belarussischen Opposition und dem Westen nicht als demokratisch anerkannt. Nach Angaben der Medien des Regimes haben die anderen offiziellen Kandidaten zwischen 1 und 3 Prozent der Stimmen erhalten. 5,1 Prozent der Wähler hätten gegen alle Kandidaten gestimmt.

RMF24/ps

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