Trzaskowski, derzeit Oberbürgermeister von Warschau und Kandidat der Bürgerkoalition (KO), bezeichnete diese Aussagen als „Gefährdung der Sicherheit Polens“. „Wenn jemand sagt, dass die Ukraine keinen Platz in der NATO und in Europa hat, wo ist dann ihr Platz? In Russland? Soll ein solches Signal wirklich aus Polen kommen?“, fragte Trzaskowski im privaten TV-Sender TVN24. Er kritisierte, dass solch radikale Positionen „unsere wichtigsten Interessen“ gefährden würden.
Kampf um Frauenrechte als zentrales Thema
Trzaskowski betonte zudem, dass er im Falle eines Wahlsiegs alle Gesetze unterzeichnen werde, die den Schutz der Frauenrechte und die Liberalisierung des Abtreibungsgesetzes betreffen. „Meine Ansichten in dieser Angelegenheit sind absolut klar“, erklärte er. Er reagierte damit auch auf sinkende Umfragewerte, insbesondere bei weiblichen Wählern.
Eine aktuelle Studie des Instituts Opinia24 für den Sender RMF FM zeigt, dass seine Unterstützung bei Frauen von 46 auf 32 Prozent gesunken ist.
Harter Wahlkampf erwartet
Trzaskowski prognostizierte einen „langen und intensiven“ Wahlkampf. Die oppositionelle Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) werde versuchen, die Bürger von einer Teilnahme abzuhalten, sagte er. „Wir müssen alles tun, um zu gewinnen und allen die Bedeutung dieser Wahlen bewusst zu machen“. Er warf Nawrocki vor, in Frauenfragen noch radikaler als die meisten PiS-Politiker zu sein, und warnte, dass ein Wahlsieg des PiS-Kandidaten die Situation der Frauen im Land weiter verschlechtern könnte.
Wegen schlechter Umfragewerte unter Druck
Die aktuelle Umfrage sieht Trzaskowski mit einer Zustimmung von 29,8 Prozent hinter seinem Dezemberwert von 38,6 Prozent. Laut Analysten könnte der Rückgang der weiblichen Wählerschaft auf Enttäuschung über die bisherige Politik seiner Formation zurückzuführen sein.
PAP/TVN24/jc