Deutsche Redaktion

„Keine Integration ohne Aufarbeitung“: Präsidentschaftskandidat Nawrocki bekräftigt seine Position zum EU-Beitritt der Ukraine

20.01.2025 10:57
„In einem vereinten Europa kann es keine Situation geben, in der ein Bündnispartner nicht bereit ist, sich mit einem Völkermord an 120.000 Nachbarn auseinanderzusetzen", so Nawrocki im Interview mit dem nationalkoservativen Wochenmagazin "Sieci".
Redzikowo (Woiwodschaft Pommern), 19.01.2025. Prsidentschaftswahlen der Republik Polen 2025 - Kampagne. Der von der Recht und Gerechtigkeit PiS untersttzte Kandidat des Brgerkomitees und Prsident des Instituts des Nationalen Gedenkens Karol Nawrocki whrend einer Pressekonferenz in Redzikowo. PAPPiotr Kowala
Redzikowo (Woiwodschaft Pommern), 19.01.2025. Präsidentschaftswahlen der Republik Polen 2025 - Kampagne. Der von der Recht und Gerechtigkeit PiS unterstützte Kandidat des Bürgerkomitees und Präsident des Instituts des Nationalen Gedenkens Karol Nawrocki während einer Pressekonferenz in Redzikowo. PAP/Piotr Kowala PAP/Piotr Kowala

„Ich bin überzeugt, dass ich diese Wahl gewinnen werde. Ich bin authentisch und bleibe mir treu. Im Gegensatz zu meinem Hauptkonkurrenten muss ich keine Maskerade aufführen“, sagt der von der PiS unterstützte Präsidentschaftskandidat Karol Nawrocki im Interview mit dem nationalkonservativen Wochenmagazin „Sieci“. 

In dem Gespräch bekräftigte Nawrocki seine kontrovers diskutierte Aussage zur Integration der Ukraine in die EU und NATO und betonte, dass eine Aufnahme der Ukraine für ihn nicht infrage komme, solange historische Streitigkeiten wie das Massaker von Wolhynien nicht aufgearbeitet seien: „In einem vereinten Europa kann es keine Situation geben, in der ein Bündnispartner nicht bereit ist, sich mit einem Völkermord an 120.000 Nachbarn auseinanderzusetzen. Die mangelnde Bereitschaft der Ukraine, diese Angelegenheit zu lösen, und das Fehlen einer gleichberechtigten Partnerschaft trotz Polens umfangreicher Unterstützung sind aus Sicht der Würde unserer Nation nicht akzeptabel“, erklärte Nawrocki.

In Bezug auf die Integration der Ukraine in die EU hob Nawrocki hervor, dass er sich von polnischen Interessen leiten lasse: „Polen hat sich über viele Jahre den EU-Regeln angepasst. Ein ‚kurzer Weg‘ für die Ukraine ist daher nicht nur ungerecht, sondern gefährdet auch Bereiche der polnischen Wirtschaft, wie etwa den Getreidemarkt. Der Beitritt der Ukraine zur EU darf nicht bedingungslos erfolgen, wie es Premier Tusk zuletzt vorgeschlagen hat. Ich würde Bedingungen stellen, die die polnische Wirtschaft schützen und unserem Land Vorteile verschaffen.“

Gleichzeitig betonte Nawrocki die Bereitschaft Polens, die Ukraine weiterhin im Krieg gegen Russland zu unterstützen.

IAR/adn

Polen versichert Ukraine „bedingungslose“ Unterstützung im Krieg gegen Russland

15.01.2025 21:45
Polens Premierminister Donald Tusk hat der Ukraine erneut die „bedingungslose“ Unterstützung zugesichert. „Unsere Unterstützung für Kiew im Kampf gegen die russische Aggression wird nicht nachlassen“, sagte Tusk am Mittwoch bei einem Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj in Warschau. Er kündigte an, den EU-Beitrittsprozess der Ukraine „so weit wie möglich zu beschleunigen". 

Opposition: Äußerung des ukrainischen Präsidenten zu Nawrocki unnötig

16.01.2025 11:55
Die Aussage des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über Karol Nawrocki sei unnötig gewesen und müsse kritisiert werden, sagte der PiS-Europaabgeordnete Michał Dworczyk am Donnerstag. Selenskyj hatte erklärt, dass, falls die Ukraine nicht in die EU und die NATO aufgenommen werde, die Gefahr bestehe, dass Russland an die polnische Grenze vorrücke und Nawrocki „zur Waffe greifen“ müsse, um das Land zu verteidigen.

"Europa muss dreimal pragmatischer werden"

16.01.2025 13:17
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Rafał Trzaskowski kritisiert PiS-Kandidaten wegen Aussagen zur Ukraine

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Der liberale Präsidentschaftskandidat Rafał Trzaskowski (PO), hat die Äußerungen seines Mitbewerbers Karol Nawrocki (PiS) scharf kritisiert. Nawrocki hatte erklärt, er sehe die Ukraine weder in der NATO noch in der EU, solange bestimmte „offene Fragen“ nicht geklärt seien. Dazu gehöre unter anderem die Exhumierung der Opfer des Wolhynien-Massakers.